Branchenkenner sprechen von einer Revolution im ÖPNV, einem Schub für die Verkehrswende. Noch muss das ehrgeizige Projekt letzte Hürden im Bundesrat nehmen – am morgigen Freitag berät die Länderkammer über die Finanzierung [Update: Der Bundesrat hat zugestimmt, siehe unten]. Parallel laufen die Vorbereitungen für die Markteinführung auf Hochtouren – auch in Rheinland-Pfalz.
Für regelmäßige ÖPNV-Fahrer wird sich ein Umstieg lohnen
Der Vorverkauf soll branchenweit in der kommenden Woche starten, vorab kann man sich bei vielen Anbietern des Nahverkehrs registrieren, beim Verkehrsverbund Rhein-Mosel (VRM) beispielsweise unter www.vrminfo.de. Grundsätzlich gibt es das Ticket als Abo (verlängert sich automatisch, wenn nicht bis zum 10. gekündigt wird) und ausschließlich digital. Der VRM führt eine neue App ein, sorgt aber auch für eine analoge Variante mit QR-Code auf Papier (Infos: Tel. 0800/598 69 86).
Das Deutschland-Ticket wird ein unglaublich tiefes Loch in die Finanzen des Verkehrsverbunds Rhein-Mosel (VRM) reißen – etwa 40 Millionen Euro wird der VRM, unter dessen Dach der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) im nördlichen Rheinland-Pfalz organisiert wird, verlieren.Letzte Weichenstellungen fürs D-Ticket: Beim VRM ist die Euphorie vor Einführung groß
Insbesondere für regelmäßige ÖPNV-Fahrer wird sich ein Umstieg lohnen. Allerdings wird für manche Nutzer von Vielfahrer- oder Freizeittickets das 49-Euro-Ticket eher nicht zur Alternative, weil es beispielsweise nicht übertragbar ist oder keine Mitnahme weiterer Personen ermöglicht, was beim VRM für diverse Tickets gilt. Es lohnt sich also, genau hinzuschauen und das eigene Nutzungsverhalten zu analysieren.
Ab Anfang April soll das Deutschland-Ticket beim Verkehrsverbund Rhein-Mosel (VRM) sowie beim Rhein-Nahe-Nahverkehrsverbund (RNN) erhältlich sein. Doch für wen lohnt sich das neue Angebot nun, wie viel kann ich wo mit dem 49-Euro-Ticket sparen?Fahrkartenpreise für typische Strecken in unserer Region unter der Lupe: Wo sich die 49 Euro besonders lohnen
Dass das neue Ticket gerade im Pendlerland Rheinland-Pfalz nicht der einzige Beitrag zur Verkehrswende bleiben darf, mahnte der ADAC Mittelrhein bei seiner Mitgliederversammlung in Bingen an. „Die Mobilität muss nachhaltig werden, aber definitiv bezahlbar bleiben“, forderte Peter König, Vorstand Verkehr & Technik. tim
[Update Freitag:] Wenige Tage bevor der Verkauf startet, hat das 49-Euro-Ticket am Freitag die letzte gesetzliche Hürde genommen. Der Bundesrat stimmte der Einführung und den Finanzierungsvereinbarungen mit dem Bund zu, obwohl die Länder weitergehende Forderungen haben. Verkehrsministerinnen und -minister sprachen parteiübergreifend von einem enormen Fortschritt für die Verkehrs- und Klimapolitik – aber auch von einem bisher einmaligen Kraftakt. dpa