Fünf Monate sind vergangen, seit beim Absturz eines historischen Propellerflugzeugs in den finnischen Wäldern zwei Menschen starben – einer der beiden war ein 61-jähriger langjähriger Berufspilot aus dem Westerwald. Die Untersuchungen zur Unfallursache laufen, bis ein Endergebnis vorliegt, dürften aber noch mehrere weitere Monate vergehen. Das erklärte das finnische Unfalluntersuchungszentrum Otkes auf Anfrage unserer Zeitung.
„Wir haben eine Hypothese dazu entwickelt, was zum Absturz der Maschine geführt hat. Diese müssen wir nun aber überprüfen. Wir dürfen nur von Fakten ausgehen“, sagte Otkes-Sprecherin Tiina Bieber. Bis dato seien zunächst mehrere Faktoren ausgeschlossen worden, wobei die Untersuchung der Wrackteile mehr Zeit in Anspruch genommen hat als zunächst geplant, so Bieber unter Verweis auf den hohen Grad an Zerstörung. Bilder von der Unfallstelle in der Nähe des südfinnischen Flughafens Räyskälä, gut 100 Kilometer von Helsinki entfern, zeigen, dass von der in Brand geratenen texanischen Maschine vom Typ SNJ-3 aus dem Zweiten Weltkrieg nicht viel übrig geblieben war.
„Zur weiteren Untersuchung werden wir Simulationen erstellen, um den Unfallhergang zu rekonstruieren“, erläutert Tiina Bieber – dazu wird unter anderem ein baugleiches Flugzeug gesucht. Bis zum Sommer, so der aktuelle Zeitplan, könnte ein Ergebnis intern vorliegen, zu Beginn des Herbstes könnte ein Abschlussbericht veröffentlicht werden.

Tragödie in den finnischen Wäldern: Westerwälder Pilot mit alter US-Maschine abgestürzt
Mehrere Jahrzehnte lang hat ein 61-jähriger Berufspilot für Lufthansa und Condor große Maschinen in die ganze Welt geflogen. Vor einer Woche ist der Westerwälder mit einem Kleinflugzeug über Finnland abgestürzt.
Zu dem tragischen Unglück war es Mitte Oktober 2024 bei Testflügen mit dem US-Oldtimer. Daran war der Westerwälder Pilot, der nach Informationen unserer Zeitung jahrzehntelang große Passagiermaschinen für Lufthansa und Condor gesteuert hatte, beteiligt. Die Maschine des Herstellers North American Aviation sollte später nach Deutschland überführt werden, ein deutsches Unternehmen hatte sie gekauft.
Wir das auf die Luftfahrt spezialisierte finnische Online-Nachrichtenportal Lentoposti.fi zwischenzeitlich berichtete, war das Flugzeug kurz nach dem Start abgestürzt. Dann fing es Feuer. Kurz nach dem Unglück hieß es seitens Otkes, dass es ziemlich sicher sei, dass der Motor zum Zeitpunkt des Absturzes abgestellt war. Zunächst waren Augenzeugen des Unfalls befragt worden, zeitgleich startete die technische Untersuchung. Ein Verbrechen wurde schnell ausgeschlossen.
Flugzeugmodell in Kriegsfilmen eingesetzt
Maschinen vom Typ SNJ-3 wurden oft als Schulflugzeuge eingesetzt, etwa zur Ausbildung von Jagdpiloten. Auch als leichte Jagdbomber kamen sie zum Einsatz. Heute sind gut gepflegte oder restaurierte Modelle als Ausstellungs- oder Kunstflugzeug gefragt. Auch in verschiedenen Filmen wurden Varianten des Typs eingesetzt, etwa (entsprechend umgebaut und umlackiert) in „Tora! Tora! Tora!“ oder auch in „Die Brücke von Arnheim“, wie es auf Wikipedia heißt.
Noch kurz vor dem Unglücksflug hatte der Westerwälder Fotos und ein Video eines Fluges mit der Maschine in den sozialen Medien gepostet. Sein Tod hatte in der Region tiefe Betroffenheit ausgelöst.