Friederike Nadig (SPD), Mitglied des Bundestages picture alliance/dpa
Der Staatsrechtler und Politiker Dr. Adolf Süsterhenn (1905–1974) gilt als „geistiger Vater“ der rheinland-pfälzischen Landesverfassung – und als einer der führenden Köpfe bei der Entstehung des Grundgesetzes. Er wurde in Köln geboren, trat nach dem Studium zunächst Richterstellen an, ehe er sich als Rechtsanwalt in Köln niederließ. Trotz seiner Nähe zur katholischen Zentrumspartei näherte er sich nach dem 30. Januar 1933 kurze Zeit den Nazis an, begab sich aber schon bald wieder in Opposition zum Regime und verteidigte ehemalige Zentrumspolitiker und Ordensgeistliche, die von den Machthabern verfolgt wurden.
Weil seine Familie in Köln ausgebombt worden war, zog Süsterhenn erst nach Unkel, schließlich nach Koblenz um. Von 1946 bis 1951 war er Justiz- und Kultusminister, im Parlamentarischen Rat agierte er als Vizechef der CDU/CSU-Fraktion. Er stritt für ein christlich-naturrechtliches Verfassungsdenken und konfessionelle Bekenntnisschulen, trat für den Föderalismus, effiziente Verwaltungsgerichtsbarkeiten sowie die Einrichtung einer ...