AOK zur Versorgung Älterer
70.000 Klinik-Aufenthalte in RLP wären vermeidbar
Gerade für Hochaltrige bedeutet die fremde Umgebung Krankenhaus oft zu-sätzlichen Stress, Verwirrung, Heimweh (Symbolfoto).
Sina Schuldt. picture alliance / Sina Schuldt/dpa

Ein Krankenhausaufenthalt bedeutet Stress, und besonders für ältere Menschen kann er zu einer echten Belastung werden. Viele Klinik-Einweisungen aber könnten verhindert werden, wenn die ambulante Versorgung Älterer besser wäre, fordert die AOK.

Durch bessere ambulante Versorgung pflegebedürftiger Menschen könnten allein in Rheinland-Pfalz 70.000 Klinik-Aufenthalte hochbetagter Menschen pro Jahr vermieden werden. Zu diesem Ergebnis kommt das wissenschaftliche Institut der AOK im aktuellen Krankenhausreport. Bundesweit könnten demnach rund 1,4 Millionen Krankenhaus-Aufenthalte überflüssig werden.

Auf die die Versorgung einer deutlich steigenden Zahl von hochaltrigen Patientinnen und Patienten mit weniger Personal seien die Kliniken bisher nur unzureichend vorbereitet, heißt es in einer Mitteilung der AOK, die unserer Zeitung vorab vorlag. Darin fordert die Krankenkasse, dass die vor- und nachklinische Versorgung verbessert werden müsse – dem Vorbild anderer europäischer Länder folgend, hieß es.

Anteil älterer Patienten in Kliniken steigt kontinuierlich

Laut AOK könnte so rund ein Drittel aller Krankenhausfälle von pflegebedürftigen Personen vermieden werden. Als pflegesensitiv werden dabei Krankenhausfälle von Pflegebedürftigen mit Erkrankungen wie Herzinsuffizienz oder Diabetes bezeichnet.

Gemäß Krankenhaus-Report ist der Anteil der Menschen über 80 Jahren an allen Krankenhausfällen in den vergangenen knapp 20 Jahren kontinuierlich gestiegen – von 13 Prozent im Jahr 2005 auf 22 Prozent im Jahr 2023. Die Zunahme in Rheinland-Pfalz: von 13 Prozent auf 21 Prozent. Bei den Hochaltrigen liegen dabei meist mehrere Erkrankungen gleichzeitig vor. Hinzu kommen Faktoren wie Demenz oder starke Gebrechlichkeit. „Es gibt gerade bei den hochaltrigen Patientinnen und Patienten ein hohes Risiko für Komplikationen, Versorgungslücken oder Brüche in der Versorgung. Diese gilt es im Sinne der behandlungsbedürftigen Menschen zu minimieren“, sagt Martina Niemeyer, Vorstandsvorsitzende der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland, laut Mitteilung.

Eine Stärkung der ambulanten Versorgung sei für die Betroffenen in der Regel medizinisch sinnvoller, ökonomisch günstiger und könne helfen, die kostbaren Krankenhaus-Ressourcen „sparsam und zukunftsfest“ einzusetzen, heißt es im Report. red

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