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Rheinland-Pfalz

Jeder Vierte bekommt riskante Mittel: Arznei-Cocktail gefährdet Ältere

Von Christian Kunst
Gefährliche Mischung: Besonders ältere Patienten in Rheinland-Pfalz bekommen viele Medikamente, darunter auch riskante.  Foto: Adobe Stock
Gefährliche Mischung: Besonders ältere Patienten in Rheinland-Pfalz bekommen viele Medikamente, darunter auch riskante.  Foto: Adobe Stock

Zahlreiche und oft gefährliche Medikamente: Viele ältere Rheinland-Pfälzer bekommen eine teilweise riskante Mischung von Medikamenten verschrieben. Das geht aus Zahlen der Barmer GEK hervor, die unserer Zeitung exklusiv vorliegen. Demnach bekam 2016 fast jeder dritte Rheinland-Pfälzer über 65 Jahre fünf oder mehr Pillen verordnet (32 Prozent, 2015: 33 Prozent). Damit landet Rheinland-Pfalz auf dem fünften Platz der Bundesländer bei der sogenannten Polymedikation.

Lesezeit: 2 Minuten
„Manchmal ist es nicht ein einzelner Wirkstoff, der gefährliche Nebeneffekte bei älteren Menschen verursacht, sondern das Zusammenwirken verschiedener Medikamente. Das gilt natürlich auch für alle anderen Altersgruppen“, warnt Barmer-Landeschefin Dunja Kleis. Und es gibt Patienten, die sogar noch deutlich mehr als fünf Medikamente einnehmen müssen: Laut Barmer erhielt mehr als ...
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Die Priscus-Liste

Der alternde Körper reagiert anders auf Medikamente als ein jüngerer. Die Nebenwirkungen können als stärker wahrgenommen werden. Das liegt unter anderem daran, dass die Funktion von Nieren und Leber nachlässt, sodass Wirkstoffe zum Teil langsamer aufgenommen und ausgeschieden werden können.

2010 haben Pharmazeuten und Ärzte die Priscus-Liste (Priscus heißt altehrwürdig) erstellt, auf der 83 Arzneistoffe aus 18 Arzneistoffklassen zu finden sind, die bei Patienten über 65 Jahren vermieden oder zumindest sensibel eingesetzt werden sollten. Die gelisteten Medikamente können die geistige Leistungsfähigkeit beeinträchtigen oder die Gefahr von Stürzen erhöhen.

Weitere Infos zu diesem Thema finden Sie hier. Eine Priscus-Liste für den Schreibtisch gibt es hier.

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