Plus
Rheinland-Pfalz

Experten kritisieren: Kleinteilige Strukturen hemmen Wachstum des Tourismus im ländlichen Raum

Von Michael Defrancesco
Jugendherberge auf Burg Stahleck bei Bacharach: Diese Art der Unterkunft wird immer beliebter. Insgesamt verbuchten die Beherbergungsbetriebe in Rheinland-Pfalz 2018 ein leichtes Gästeplus von 1,7 Prozent. Von 2012 bis 2017 verzeichnete das Land hingegen ein Minus.  Foto: dpa
Jugendherberge auf Burg Stahleck bei Bacharach: Diese Art der Unterkunft wird immer beliebter. Insgesamt verbuchten die Beherbergungsbetriebe in Rheinland-Pfalz 2018 ein leichtes Gästeplus von 1,7 Prozent. Von 2012 bis 2017 verzeichnete das Land hingegen ein Minus. Foto: dpa

Die gute Nachricht vorweg: Wenn man das touristische Wachstum im ländlichen Raum bundesweit vergleicht, liegt Rheinland-Pfalz nicht auf dem letzten Platz. Nein, bei einer Schrumpfungsrate von minus 0,5 Prozent zwischen 2012 und 2017 ist wenigstens Thüringen noch schlechter als wir – dort sind es minus 2,4 Prozent. Schleswig-Holstein wuchs sich hingegen mit einem Plus von 22 Prozent im ländlichen Raum an die Spitze.

Lesezeit: 3 Minuten
„Wir müssen aus einer scheinbaren Schwäche des ländlichen Raums eine Stärke machen“, forderte die für den Tourismus zuständige Staatssekretärin Daniela Schmitt (FDP) bei der jüngsten Sitzung der Tourismus-Enquetekommission des Landtags. Dazu brauche es gute Ideen, starke Unternehmer – und einen langen Atem. Geld sei im Übrigen genügend vorhanden, kommentierte sie ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Rekordzuwachs bei Jugendherbergen

Die Jugendherbergen in Rheinland-Pfalz und im Saarland sind beliebt: Die Zahl der Übernachtungen sei 2018 im Vergleich zum Vorjahr um 2,75 Prozent auf 1.029.000 gestiegen, teilten die Jugendherbergen mit. Das sei ein Rekordzuwachs von rund 27.500 Übernachtungen. Das Plus sei in allen Gästegruppen von Familien über Schulklassen bis hin zu Freizeitgruppen zu beobachten.

Die Steigerung führten die Jugendherbergen insbesondere auf die Neueröffnung von Häusern in Mayen in der Osteifel, Tholey im Saarland und Wolfstein (Kreis Kusel) sowie auf die Erweiterung und Modernisierung der Jugendherberge in Trier zurück. Auch die weitere Verbesserung des Angebots sowie die Ausrichtung auf Service und Qualität hätten dazu beigetragen.

Auch in diesem Jahr soll in die Modernisierung oder den Bau von Jugendherbergen investiert werden. Unter anderem soll in Speyer und St. Goar am Rhein modernisiert und teils erweitert werden.

Regionen entwickeln sich sehr unterschiedlich

Die Tourismusbranche im Land hat sich 2018 regional höchst unterschiedlich entwickelt. In vier der neun Regionen stiegen die Gäste- und Übernachtungszahlen, in fünf mussten die Betriebe Rückgänge hinnehmen. Das geht aus Zahlen des Statistischen Landesamts in Bad Ems hervor. Die herbsten Verluste gab es im Naheland, das bei den Gästen ein Minus von 7,7 Prozent auf rund 410.000 verbuchte und bei den Übernachtungen eines von 8,7 Prozent auf etwa 1,44 Millionen. Zu den Verlierern zählten zudem die Regionen Ahr, Hunsrück, Rheinhessen und Eifel.

Die größten Zuwächse gab es im Gastgewerbe der Pfalz. Hier stieg die Zahl der Gäste um 4,6 Prozent auf 2,12 Millionen, die der Übernachtungen um 4,6 Prozent auf 4,91 Millionen. Weitere Gewinner waren Mosel-Saar, Rheintal und Westerwald-Lahn. Unter dem Strich stand landesweit ein Gästeplus von 1,7 Prozent auf 9,96 Millionen und ein Übernachtungsplus von 1,4 Prozent auf 25,63 Millionen.

Während die Zahl der Besucher aus dem Inland um 1,6 Prozent auf 7,86 Millionen zulegte, stieg die der Touristen aus dem Ausland sogar um 1,9 Prozent auf 2,1 Millionen. Die mit Abstand meisten Gäste kamen demnach aus den Niederlanden, gefolgt von Belgien und den USA. Die Betriebsarten Camping- und Reisemobilplätze kamen auf das größte Plus bei Übernachtungen und Gästen. Die deutlichsten Rückgänge gab es bei Gasthöfen sowie Vorsorge- und Rehabilitationskliniken.

Meistgelesene Artikel