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Rheinland-Pfalz

Enquetekommission legt Zwischenbericht vor: Kommt jetzt der Aufbruch im Tourismus?

Von Peter Zschunke
Der Wein ist eines der wichtigsten Themen, die sich in Rheinland-Pfalz touristisch vermarkten lassen – und könnte eine zentrale Rolle beim Entwickeln der Dachmarke spielen. Derzeit läuft die Lese für den aktuellen Jahrgang. Die Nächte kühl, die Tage noch recht warm: Das ist Balsam für des Winzers Herz. Mit der Qualität des Dornfelders, wie auf dem Bild bei der Lese an der Mosel zu sehen, sind die Weinbauern schon mal sehr zufrieden. Die herbstliche Abkühlung in der Nacht wird gebraucht, um auch den bei Weißweinen einen Rest von Säure zu erhalten. Foto: Jens Weber
Der Wein ist eines der wichtigsten Themen, die sich in Rheinland-Pfalz touristisch vermarkten lassen – und könnte eine zentrale Rolle beim Entwickeln der Dachmarke spielen. Derzeit läuft die Lese für den aktuellen Jahrgang. Die Nächte kühl, die Tage noch recht warm: Das ist Balsam für des Winzers Herz. Mit der Qualität des Dornfelders, wie auf dem Bild bei der Lese an der Mosel zu sehen, sind die Weinbauern schon mal sehr zufrieden. Die herbstliche Abkühlung in der Nacht wird gebraucht, um auch den bei Weißweinen einen Rest von Säure zu erhalten. Foto: Jens Weber

Natur, Geschichte und Wein – Rheinland-Pfalz hat Reisenden viel zu bieten, bleibt aber im Tourismus hinter seinen Möglichkeiten zurück. So lautet das Resümee des Zwischenberichts der Tourismus-Enquetekommission des Landtags. „Mit dieser Halbzeitbilanz geben wir der Landesregierung ein großes Aufgabenheft in die Hand“, sagt die Kommissionsvorsitzende Ellen Demuth (CDU).

Lesezeit: 3 Minuten
Eingerichtet wurde die Enquetekommission im April 2017 mit dem Auftrag, eine Tourismusstrategie für das Jahr 2025 zu entwickeln. Diese soll die Ergebnisse einer Evaluierung, also Überprüfung der Strategie 2015 aufnehmen. Als beratende Teilnehmer wirken der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga), der Tourismus und Heilbäderverband, die Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH, der Städte- ...
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Kommentar: Jetzt müssen alle an einem Strang ziehen

In bislang 14 Sitzungen hat die Enquetekommission des Landtags das Reisen in Rheinland-Pfalz unter die Lupe genommen. Viele intensive Gespräche fanden in Mainz statt, zahlreiche Tourismusexperten aus dem In- und Ausland wurden eingeladen und sprachen vor den Abgeordneten und den anwesenden Touristikern. Sie brachten oft mehr Wissen denn Wohlwollen, mehr Nützliches denn Nettigkeiten mit: Rheinland-Pfalz musste sich eine Menge anhören.

Michael 
Defrancesco zum Tourismus

Es waren teilweise schmerzhafte Sitzungen, in denen es von den Experten niemals hieß: „Bravo, Rheinland-Pfalz, das kannst du am besten von allen!“ Oder: „Wir alle beneiden dich, Rheinland-Pfalz.“ Nein, das Land trug so oft die rote Laterne, war in so vielen Punkten Schlusslicht, dass man sich schon freute, wenn man einmal Mittelmaß sein durfte.

Rheinland-Pfalz braucht Nachhilfe, wenn es touristisch durchstarten will – das scheint unbestritten. Die gute Nachricht: Kommissionsmitglieder wie Touristiker haben seriös, ohne Wehklagen und Schuldzuweisungen Versäumnisse aufgearbeitet, sie haben ohne Arroganz die Empfehlungen der externen Experten angehört und durchdacht, sie haben Bedürfnisse erkannt und Forderungen formuliert.

Eins wurde allerdings auch deutlich: Am rheinland-pfälzischen Tourismusherd stehen eine Menge Köche. Sie alle sind top ausgebildet und hoch motiviert – aber kochen sie auch nach demselben Rezept? Wer kann all die vielen Köche dazu bringen, etwaige Egoismen hintenanzustellen und gemeinsam zu rühren und zu würzen, damit der Brei nicht nur genießbar, sondern köstlich wird? Das wird die größte Herausforderung auf dem Weg, sich vom Schlusslicht-Dasein zu verabschieden.

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