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Mainz

„Wir fühlen uns für dumm verkauft“: Philologenverband kritisiert Krisenmanagement von Bildungsministerin Hubig

Von Gisela Kirschstein
Steht im Zentrum der Kritik von Lehrkräften und Erziehenden: die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD)  Foto: dpa
Steht im Zentrum der Kritik von Lehrkräften und Erziehenden: die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) Foto: dpa

In der Bildungslandschaft wächst die Wut auf Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD). Der Philologenverband Rheinland-Pfalz spricht nun von einem nachhaltigen Vertrauensverlust gegenüber dem Bildungsministerium. „Der Umgang mit der Corona-Krise durch das Bildungsministerium ist in essenziellen Teilen ein Trauerspiel“, kritisierte die Landesvorsitzende Cornelia Schwartz. Die Wut in den Lehrerzimmern sei riesig, die Kollegen fühlten sich nicht ernst genommen – und die Lehrer sind nicht die Einzigen: „Ich liebe meinen Beruf, aber ich hasse den Job, den ihr daraus konstruiert habt“, schreibt die Erzieherin Anna Grohmann in einem viel beachteten offenen Brief: „Ich bin verzweifelt. Ich bin enttäuscht.“

Lesezeit: 3 Minuten
Viel Zuspruch Grohmann ist stellvertretende Leiterin einer Speyrer Kita, ihr offener Brief stößt derzeit in den sozialen Netzwerken auf viel Zuspruch. „Anna Grohmann spricht den Erzieherinnen aus dem Herzen, viele würden diesen Brief sofort unterschreiben“, sagt Claudia Theobald, Vorsitzende des Kitafachkräfteverbandes Rheinland-Pfalz: „Der Brief scheint die aktuelle Gemütslage vieler Kitamitarbeiterinnen widerzuspiegeln.“ In ...
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Land will Testverfahren für Kitakinder projektweise starten

Corona-Tests für Kitakinder gibt es bislang in Rheinland-Pfalz nicht, in der Landeshauptstadt Mainz soll nun aber noch im Laufe des Aprils ein Projekt zu Testungen von Kitakindern an einzelnen Kitas mit ausgewählten Gruppen starten, teilte die Stadt mit. Man prüft derzeit unterschiedliche Testmethoden – darunter das Durchführen von Schnelltests durch mobile Profiteams, aber auch den Einsatz sogenannter Lolli-Tests. Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) hatte noch gesagt, Lolli-Tests seien derzeit noch nicht zugelassen. Für das Kitapersonal gibt es bereits seit Ende Januar Schnelltests, in Mainz werde das auch rege genutzt, hieß es weiter. In Mainz arbeitet man dafür mit der Johanniter Unfallhilfe (JUH) zusammen, die während der Arbeitszeit in den Kitas die Beschäftigten einmal wöchentlich kostenlos testet. Seit wenigen Tagen kämen dazu auch Selbsttests zum Einsatz, alle Testangebote seien freiwillig – das werde auch für die Kinder gelten.

„Wir haben uns entschlossen, ein Projekt zur Testung von Kindern in städtischen Kitas zu starten, weil wir uns bewusst sind, wie wichtig unsere Kitas für die Eltern und für die Kinder sind“, sagte Sozialdezernent Eckard Lensch (SPD). Die Tests sollten zusätzliche Sicherheit geben. Ziel sei es, so viel Betreuung anbieten zu können wie möglich – in den Kitas kommt es seit Beginn der dritten Corona-Welle vermehrt zu Infektionen, da sich die Virusmutation B.1.1.7 auch stark unter Kindern ausbreitet. Allein in Mainz waren vergangene Woche zwölf Kitas von Corona-Infektionen betroffen, 21 Pädagoginnen und 23 Kinder waren infiziert, weitere 43 Erzieherinnen sowie 226 Kinder befinden sich in Quarantäne.

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