Die Hunde gehören zu einer Gruppe von Spürhunden bei der rheinland-pfälzischen Polizei, die speziell zum Finden von Notebooks, Mobiltelefonen, USB-Sticks und Speicherkarten ausgebildet werden.
Hunde auf Datenträger, Rauschgift, Falschgeld und Sprengstoff spezialisiert
Die Polizei in Rheinland-Pfalz vertraut auf rund 100 Hunde bei ihren Einsätzen. Alle Tiere der Ermittler werden dabei sowohl als Spürhunde als auch als Schutz- und Fährtenhunde ausgebildet. Die Hochschule der Polizei sei seit Mai zentral für diese „duale Ausbildung“ verantwortlich, berichtete Direktor Uwe Lederer am Dienstag. An zwei Standorten läuft die Ausbildung, die in der Regel zehn Wochen dauert.
Neben den Datenträgerspürhunden werden auch Tiere zum Erschnüffeln von Rauschgift, Falschgeld oder Sprengstoff geschult. Wegen der vielen unterschiedlichen Stoffe ist die Ausbildung der Sprengstoffhunde nach Angaben von Ausbildungsleiter Oliver Marzlin mit rund 17 Wochen am umfangreichsten.
Weil die Tiere für ihren Einsatz bei der Verbrechensbekämpfung als Schutzhunde eine gewisse genetische Voraussetzung benötigen, werden bevorzugt Schäferhunde ausgewählt. Mit einem Alter von 15 Monaten haben die Tiere nach Einschätzung der Polizeihundeführer die nötige geistige Reife, um voll für ihren Schnüffeldienst mit der feinen Nase einsatzbereit zu sein.
Nach dem Erfolg gibts eine Belohnung
In einem Pilotprojekt in Rheinland-Pfalz hatten die Ermittler zunächst fünf Datenträgerspürhunde ausgebildet. Der fünfjährige Jack mit braunem Fell und schwarzen Ohren gehört seit Ende 2021 zu dieser ersten Gruppe. Er hat vor seinem Einsatz am Dienstag extra als Zeichen ein Halsband umgelegt bekommen, um die Aufmerksamkeit nochmals zu erhöhen.
Als der Hund das kleine Handy findet, „friert“ er ein und bleibt mehrere Sekunden starr stehen, um seinen Fund anzuzeigen. Nach dem Erfolg bekommt Jack von seiner Hundeführerin als Belohnung ein Spielzeug, mit dem er kurz rumspringen kann. Nach einem kurzen Kommando der Hundeführerin startet sofort die Suche nach weiteren Datenträgern.
Weitere Datenträgerspürhunde sollen ausgebildet werden
Mit der fortschreitenden Digitalisierung nutzten Kriminelle Notebooks, Mobiltelefone, USB-Sticks und Speicherkarten auch immer häufiger für ihre Straftaten, erklärte Innenminister Michael Ebling (SPD). „Bei Durchsuchungen spürten unsere Hunde schon in mehreren Fällen Datenträger mit wichtigem Beweismaterial auf, die sonst nicht gefunden worden wären.“
Da das Pilotprojekt nach Angaben des Innenministers erfolgreich ist, sollen fünf weiterer Datenträgerspürhunde ausgebildet werden. Mit der Weiterentwicklung des Polizeidiensthundewesens gebe es mittlerweile auch einen umfangreichen Leitfaden für die Beschaffung der Diensthunde, berichtete Ebling. Im Fokus stehe dabei grundsätzlich immer das Tierwohl.