Dreifachmord von Weitefeld
Angebliche Meisner-Fotos: Polizei warnt vor Fälschungen
Gut einen Monat nach dem mutmaßlichen Dreifachmord in Weitefeld im Westerwald stehen noch Blumen und Kerzen vor dem versiegelten Haus.
Mona Wenisch. Mona Wenisch/dpa

Der mutmaßliche Dreifachmord von Weitefeld ist weiter ungeklärt. Das scheint die Fantasie einiger Menschen zu beflügeln – im Netz kursieren Fotos, die den Tatverdächtigen angeblich im Wald zeigen. Die Polizei stellt klar: Das sind Fälschungen.

Erneut warnt die Polizei im Zusammenhang mit dem mutmaßlichen Dreifachmord von Weitefeld vor kursierenden Falschmeldungen. Konkret berichtet sie jetzt von Bildern, die in sozialen Medien aufgetaucht sind und die angeblich den Tatverdächtigen im Wald zeigen, aufgenommen von Wildkameras und ähnlichen Gerätschaften. „Nach entsprechender Prüfung sowie Bewertung der Gesamtumstände der Veröffentlichung beziehungsweise Verbreitung kommen wir zu dem Ergebnis, dass es sich bei den Aufnahmen um Fake-Fotos beziehungsweise KI-generierte Aufnahmen handelt“, stellt die Polizei klar.

Ein solches Foto war vor wenigen Tagen in einer örtlichen Facebook-Gruppe geteilt worden, laut dem begleitenden Text kursierte es vorher auf WhatsApp. Auch Zweifel an der Echtheit des Fotos wurden dort formuliert. „Die Veröffentlichungen suggerieren, dass sich die gesuchte Person nach wie vor im Bereich Weitefeld/Elkenroth aufhält“, heißt es seitens der Polizei. Ob das wirklich so ist – das ist weiterhin offen.

Ob Falschmeldungen bewusst oder unbewusst gestreut wurden und werden, lässt die Polizei in ihrer Meldung offen. Sie erklärt: „Sobald die Polizei oder Staatsanwaltschaft Kenntnis von solchen Informationen oder Bildern erlangen, löst das immer auch eine Pflicht zur Überprüfung aus, die unter Umständen (unnötigerweise) sehr personal- und zeitintensiv sein kann.“ Deshalb appelliert die Polizei dringend an alle, die mit dem Thema konfrontiert werden, sich ausschließlich zuverlässiger Quellen zu bedienen und sich nicht an der Verbreitung unbestätigter Informationen zu beteiligen. „Es sollte vermieden werden, insbesondere die Ängste der Bürgerinnen und Bürger in der Region zusätzlich zu schüren“, heißt es aus dem Präsidium.

Zuletzt hatte die Polizei am 26. April vor kursierenden Falschmeldungen über Sichtungen des flüchtigen Täters im Bereich Bad Breisig berichtet. Wenige Tage zuvor machten Meldungen über angebliche Polizeimaßnahmen im Bereich Bernkastel-Wittlich die Runde.

10.000 Euro Belohnung ausgesetzt: Wo ist Alexander Meisner?

Seit Montag, 7. April, wird per Öffentlichkeitsfahndung nach Alexander Meisner gesucht. Der Mann mit kasachischem Hintergrund lebte zuletzt in Elkenroth, wenige Kilometer von Weitefeld (beides Kreis Altenkirchen) entfernt. Der 61-Jährige gilt als gewalttätig, hat eine einschlägige Vorgeschichte, saß auch schon jahrelang im Gefängnis. Laut Fahndungsaufruf ist er 1,74 Meter groß, wiegt 74 Kilogramm, hat braune Haare und blau-graue Augen. Besondere Merkmale sind Narben am rechten Oberarm, am linken Unterarm sowie an der Augenbraue. Auf dem linken Handrücken trägt er ein Tattoo, das „Katja“ in russischer Schreibweise zeigt. Die Staatsanwaltschaft hat für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, eine Belohnung in Höhe von 10.000 Euro ausgesetzt. Hinweise an die Polizei unter Telefon 0261/10350399. red

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