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Rheinland-Pfalz

Wenn Patienten die Wörter fehlen: Tausende leiden unter Aphasie

Dr. Stefan Kelm
Dr. Stefan Kelm Foto: privat

Jeder dritte der jährlich etwa 260.000 Schlaganfallpatienten verliert zumindest zeitweise seine Sprache. Schätzungsweise 40 Prozent von ihnen bleiben chronische Aphasiker, das heißt, bei ihnen bleiben die Sprachstörungen bestehen. Im Interview mit unserer Zeitung erklärt Dr. Stefan Kelm, Ärztlicher Direktor der Westerwaldklinik Waldbreitbach (Kreis Neuwied), wie es zu der Sprachstörung kommt, warum Patienten in Deutschland unterversorgt sind und wie Menschen mit Aphasikern umgehen sollten:

Lesezeit: 5 Minuten
Was ist eine Aphasie, und warum tritt sie auf? Eine Aphasie ist eine erworbene Sprachstörung aufgrund einer Gehirnerkrankung, vor allem der Störung einer oder mehrerer Komponenten des Sprachnetzwerks. Es gibt zwei Sprachzentren, die bei den meisten Menschen in der linken Gehirnhälfte liegen. Man weiß aber heute, dass die Sprachproduktion und -verarbeitung ...