Plus
Koblenz

Verhandlung hinter verschlossenen Türen – es geht um Staatsgeheimnisse: Bundeswehr für den Iran ausspioniert?

Von Ursula Samary
Höchste Geheimhaltungsstufe: Akten zum Spionageprozess kommen in gesicherten Stahlboxen in den Gerichtssaal. Über die Vorwürfe der Anklage soll nichts bekannt werden. Sie gelten als Staatsgeheimnis. Deshalb wird die Öffentlichkeit auch ausgeschlossen.
Höchste Geheimhaltungsstufe: Akten zum Spionageprozess kommen in gesicherten Stahlboxen in den Gerichtssaal. Über die Vorwürfe der Anklage soll nichts bekannt werden. Sie gelten als Staatsgeheimnis. Deshalb wird die Öffentlichkeit auch ausgeschlossen. Foto: Sascha Ditscher

Einer der geheimsten Prozesse, die das Oberlandesgericht (OLG) Koblenz wohl je erlebt hat, hat nun vor der Staatsschutzkammer begonnen. Es geht um Staatsgeheimnisse, die der Deutsch-Afghane Abdul Hamid S. (51) auch mithilfe seiner Frau Asiea (40) über Jahre an den Iran verkauft haben soll – für mindestens 60.000 Euro. Der Fall gilt als äußerst brisant. Um Deutschlands Sicherheit Willen soll deshalb aus dem historischen Saal 10 mit seinen dicken Türen und dem schusssicheren Glas so gut wie nichts an die Öffentlichkeit dringen.

Lesezeit: 4 Minuten
Nur wenige Details werden bekannt: Der in Kabul geborene und als politischer Flüchtling nach Deutschland eingereiste Abdul Hamid S. war seit 2002 bei der Heinrich-Hertz-Kaserne in Daun als Übersetzer und landeskundlicher Berater für die Bundeswehr tätig. Spätestens seit Februar 2013 habe er seine „verantwortliche Stellung“ missbraucht. Wie der Vertreter der ...