Von der Rückkehr des Klopapiers bis zu einem ganz besonderen Hasen: Sieben Meldungen, die Hoffnung und gute Laune machen
Trotz Krise – es gibt noch gute Nachrichten
Es ist (bald) wieder da: das Klopapier. Trotz aller Corona-Hiobsbotschaften kehrt in vielen Supermärkten so langsam wieder Normalität ein. Nicht die einzige gute Nachricht, die wir heute rund um das Coronavirus und seine Folgen für Sie haben. Foto: Adobe Stock
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Man merkt nie, was schon getan wurde, man sieht immer nur, was noch zu tun bleibt: Diesen Satz hat Nobelpreisträgerin Marie Curie einmal gesagt. In diesem Sinne wollen wir auf dieser Seite nicht auf all die unbestreitbar noch vor uns liegenden großen Aufgaben und schmerzhaften Einschnitte blicken, die die Corona-Krise mit sich bringt, sondern den Blick wieder auf die Dinge richten, die bisher bereits im Kampf dagegen geleistet und erreicht wurden. Schöpfen wir Mut aus sieben guten oder kuriosen Nachrichten rund um das Virus und seine Folgen – von großzügigen Spenden bis zu Osterhasen mit Klopapierrolle.

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1 Ein ganz besonderes Geschenk ans Land
Eine der derzeit vielen beachtlichen Spenden hat nun ein rheinland-pfälzisches Unternehmen geleistet: 100.000 Liter Desinfektionsmittel hat es der Landesregierung in der Corona-Krise zur Verfügung gestellt. Bestimmt ist die Spende für Krankenhäuser, Alten- und Bedürftigenpflege sowie für Apotheken. Das Gesundheitsministerium zitierte den Betrieb, der nicht namentlich genannt werden will, mit der Erklärung: „Es ist uns ein ernstes Anliegen, niemanden in diesen Tagen hilflos zu lassen, am allerwenigsten diejenigen, die die Versorgung und die optimale Betreuung unserer Mitmenschen bis über die Grenzen ihrer eigenen Belastbarkeit gewährleisten.“ Für Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler ist die Spende ein weiteres Zeichen dafür, dass das Land sich derzeit zwar in sozialer Distanz üben muss, aber in der Krise immer weiter zusammenrückt. Ähnliche Spenden gibt es auch in anderen Bundesländern. Beim Kölner Unternehmen Klosterfrau Healthcare (früher Klosterfrau Melissengeist) will man 100.000 Liter Desinfektionsmittel an Nordrhein-Westfalen abgeben. Jägermeister stellt dem Klinikum Braunschweig 50.000 Liter Alkohol zu Herstellung von Desinfektionsmitteln zur Verfügung. In Ostbayern hatten bereits Ende vergangener Woche mehrere Schnapsbrennereien angekündigt, Apotheken und Kliniken mit Alkohol für die Herstellung des sterilisierenden Mittels zu beliefern. Auch der Getränkeproduzent Berentzen prüft mögliche Lieferungen.

2 Mehr als 800 Lehrer wollen helfen
Es gibt ein weiteres Beispiel aus Rheinland-Pfalz, das eindrucksvoll belegt, wie groß die Hilfsbereitschaft im Kampf gegen das Virus und seine Folgen derzeit ist. Mehr als 800 Lehrer haben sich im Land bereits auf einen Aufruf gemeldet und ihre Hilfe für Verwaltungsaufgaben in Gesundheitsämtern, Fieberambulanzen, Seniorenheimen und Krankenhäusern oder ihre Unterstützung für Hotlines und Öffentlichkeitsarbeit angeboten. Aufgerufen dazu hatte die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) – und das erst Ende vergangener Woche, was die Zahl von mehr als 800 Rückmeldungen um so erstaunlicher macht. „Jeder Mensch wird gebraucht“, hatte die ADD geschrieben. Ein Appell, den sich viele Lehrer in der Corona-Zwangspause wohl zu Herzen genommen haben. Die Verteilung der Freiwilligen auf die anstehenden Aufgaben soll in den kommenden Tagen erfolgen.

3 Tausende bieten dem RKI Unterstützung an
Auf geradezu eine Flut von Freiwilligen kann auch das Robert Koch-Institut (RKI) zurückgreifen. Zwischen Donnerstag und Montag haben sich rund 11.000 Menschen für 525 Unterstützungsstellen im Kampf gegen das Coronavirus beworben, wie das Bundesverwaltungsamt (BVA) mitteilt. Das Amt hatte die Stellen für das RKI ausgeschrieben. „Einen solchen Andrang auf ausgeschriebene Stellen haben wir noch nicht erlebt“, sagt BVA-Präsident Christoph Verenkotte. Die Telefone des Referates Personalgewinnung stehen seit Donnerstag nicht mehr still. Nun müssen aus der großen Menge die passendsten Kandidaten ausgewählt werden. Aufgabe der Unterstützer wird es sein, im kommenden halben Jahr als sogenannte Containment Scouts bei der telefonischen Befragung von Covid-19-Infizierten und deren Kontaktpersonen zu helfen. Dadurch spart das Robert Koch-Institut Ressourcen, die es im Kampf gegen das Virus dringend benötigt.

4 Die Regale füllen sich langsam wieder
Dringend benötigt werden in Deutschland seit Wochen anscheinend auch Unmengen von Toilettenpapier, Nudeln und anderen Dingen. Doch nun scheint der (teilweise) Wahnsinn in den Supermärkten ein Ende zu haben. „Wir stellen fest, dass sich die Regale wieder mehr und mehr füllen“, sagt der Sprecher des Bundesverbandes des Deutschen Lebensmittelhandels, Christian Böttcher. Das gilt auch bei stark nachgefragten Produkten wie Nudeln oder Reis. Eine Umfrage bei großen Einzelhandelsketten bestätigt den Trend. Selbst bei dem Symbol der Hamsterkäufe, dem Toilettenpapier, ist Land in Sicht. „Wir gehen davon aus, dass in Kürze auch der Sättigungsgrad der deutschen Haushalte bei Toilettenpapier erreicht sein sollte“, sagt Böttcher.

5 Gratiserfrischung für die Alltagshelden
Nicht an Supermärkte, sondern an Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und ambulante Pflegedienste liefert die Firma Schwollener Sprudel aus dem Kreis Birkenfeld in den nächsten Tagen mehr als 30.000 Flaschen Mineralwasser – gratis. „Wir wollen in der jetzigen Situation auch mal Danke an die Pflegekräfte sagen, die im Moment sicherlich auch keinen leichten Job haben“, heißt es. Den Pfandwert der Flaschen spendet das Unternehmen ebenfalls, um das Prozedere zu erleichtern. Mit der Hoffnung, dass das Leergut rasch zurück zu den Händlern wandert – denn die haben durch die Hamsterkäufe Notstand. Die Getränkebranche appelliert an ihre Kunden, Getränke nicht massenweise zu lagern, denn Leergut ist logischerweise für den Kreislauf wichtig.

6 Osterhase mit Klopapier und Mundschutz
Auch der Pirmasenser Süßwarenhersteller WaWi spendet – zwar keine Süßigkeiten, aber das Geld aus dem Verkauf von 550 ganz besonderen Schokohasen. Die in Handarbeit hergestellten Osterleckereien hatten einen Mundschutz auf dem Näschen und eine Klopapierrolle in den Pfötchen – es waren „Corona-Hasen“. „Das war als eine humorvolle Aktion gedacht“, sagte WaWi-Vorstand Richard Müller dem SWR. Gerade in Zeiten wie diesen sei es doch schön, wenn man ein Lächeln ins Gesicht zaubern könne. Gelang nicht überall, gerade im Internet gab es harsche Kritik an der Aktion. In der Folge kündigte Müller an, den bisherigen Umsatz des Osterhasenverkaufs dem Netzwerk „Pakt für Pirmasens“ zu spenden – und keine weiteren „Corona-Hasen“ mehr herzustellen.

7 Mehr als „nur“ Applaus
Weit weniger Kritik für seine Aktion dürfte unterdessen Rewe ernten. Deutschlands zweitgrößter Lebensmittelhändler scheint einen Wunsch erhört zu haben, der in Deutschland derzeit vielfach geäußert wird: Alltagshelden wie beispielsweise Kassiererinnen und Supermarktmitarbeiter nicht nur zu beklatschen, sondern auch besser zu bezahlen. Genau das plant Rewe nun bei sich und der konzerneigenen Discounttochter Penny. Mitarbeiter sollen mit einem Bonus belohnt werden, dafür will der Konzern mehr als 20 Millionen Euro in die Hand nehmen. „Das sind schnelle und unbürokratische erste Sofortmaßnahmen, um unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine klare Botschaft zu geben: Wir sagen nicht nur Danke für ihren unermüdlichen Einsatz in dieser schwierigen Ausnahmesituation, sondern wir honorieren ihr Engagement zugleich in finanziell spürbarer Weise“, hieß es. Die Bonuszahlung werde als Guthaben auf die Mitarbeiterkarten gebucht. Das habe den Vorteil, dass der Betrag praktisch eine Nettozahlung ist. Auch bei Aldi Süd können sich die Beschäftigten vielleicht bald über eine ähnliche Prämie freuen. „Wir machen uns derzeit Gedanken, wie wir uns bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren Einsatz erkenntlich zeigen können“, sagte eine Sprecherin. dpa/mkn

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