Ende Januar 2019 verkündete die ViaSalus GmbH die Insolvenz in Eigenverwaltung. Es war ein Schock für die 3200 Mitarbeiter und die rheinland-pfälzische Gesundheitsbranche. Denn ViaSalus ist ein bedeutender Gesundheitsdienstleister, damals Träger von fünf Kliniken, vier Medizinischen Versorgungszentren, 13 Seniorenzentren, mehreren Einrichtungen zur ambulanten Seniorenhilfe und Tagespflege sowie von vier Ausbildungsstätten für Gesundheits- und Pflegeberufe in Rheinland-Pfalz, Hessen und NRW.
Mithilfe von Sanierungsgeschäftsführer Dr. Reinhard Wichels und dem Generalbevollmächtigten Dr. Stefan Denkhaus gelingt es innerhalb weniger Monate, das Ruder herumzureißen. Über einen Sozialplan werden in den Kliniken Dernbach, Zell und Frankfurt 84 Mitarbeiter entlassen, im Herz-Jesu-Krankenhaus in Dernbach betrifft dies 28 Mitarbeiter oder 17 Vollzeitstellen, in Zell 25 Mitarbeiter und 17,5 Vollzeitstellen. Die Schwestern vom Orden der Armen Dienstmägde Jesu Christi favorisieren einen konfessionellen Träger. Am Ende steigt die katholische Alexianer-Gruppe aus Münster ein, erwirbt 10 Prozent der Gesellschaftsanteile und begleicht Schulden in Millionenhöhe. Mit Ausnahme des Frankfurter St.-Elisabethen-Krankenhauses, das verkauft wird, bleiben alle Klinikstandorte sowie Einrichtungen bei ViaSalus. Ende Juli wird das Insolvenzverfahren abgeschlossen.
Heute ist dem Geschäftsbericht 2018 zu entnehmen, wie ernst die Lage war: Das Gesamtdefizit von ViaSalus belief sich 2018 auf 24,6 Millionen Euro (2017: Überschuss von 100.000 Euro), im Herz-Jesu-Krankenhaus Dernbach waren es 1,6 Millionen Euro, im Klinikum Mittelmosel in Zell 5,4 Millionen Euro, im Dreifaltigkeitskrankenhaus in Wesseling 1,2 Millionen Euro, im St.-Martinus-Krankenhaus in Düsseldorf 0,8 Millionen Euro , im St.-Elisabethen-Krankenhaus in Frankfurt 13,4 Millionen Euro. Hinzu kommen Defizite in anderen Geschäftsbereichen, unter anderem 1 Million Euro bei den Senioreneinrichtungen. ck