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Trendwende gelungen: Die Wiederauferstehung von ViaSalus

Von Christian Kunst
Blickt für die ViaSalus GmbH und die beiden rheinland-pfälzischen Standorte Zell und Dernbach optimistisch in die Zukunft: Geschäftsführer Manfred Sunderhaus peilt schon für dieses Jahr eine schwarze Null an. 2021 könnten dann die Alexianer aus Münster Mehrheitsgesellschafter werden.  Foto: Ditscher
Blickt für die ViaSalus GmbH und die beiden rheinland-pfälzischen Standorte Zell und Dernbach optimistisch in die Zukunft: Geschäftsführer Manfred Sunderhaus peilt schon für dieses Jahr eine schwarze Null an. 2021 könnten dann die Alexianer aus Münster Mehrheitsgesellschafter werden. Foto: Ditscher

Etwas mehr als ein Jahr ist es her, dass die Insolvenz der ViaSalus GmbH in Dernbach (Westerwaldkreis) die Krankenhauslandschaft in Rheinland-Pfalz kräftig durchgerüttelt hat. Wochenlang bangten 3200 Mitarbeiter um ihren Job. Durch den Einstieg der Alexianer, eines katholischen Sozialunternehmens aus Münster, gelang schließlich die Trendwende. Im Interview mit unserer Zeitung erklärt ViaSalus-Geschäftsführer Manfred Sunderhaus, wie die Lage ein Jahr nach der Insolvenz ist und wie er den angeschlagenen Krankenhausträger trotz eines hohen zweistelligen Millionendefizits schon in diesem Jahr wieder in die schwarzen Zahlen bringen möchte. Von zentraler Bedeutung sind dabei nach Worten von Sunderhaus die Alexianer, die schon im nächsten Jahr Mehrheitsgesellschafter werden könnten.

Lesezeit: 7 Minuten
2018 hatte die ViaSalus GmbH ein Gesamtdefizit von 24,6 Millionen Euro. Sie haben 2019 angekündigt, möglichst schnell eine schwarze Null erreichen zu wollen. Wie nah sind Sie dem Ziel 2019 gekommen? Noch nicht sehr nah, weil das Insolvenzverfahren zum 1. August vergangenen Jahres mit dem Einstieg der Alexianer erst abgeschlossen worden ...
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Der Fall ViaSalus: Die schwere Krise eines Gesundheitsdienstleisters

Ende Januar 2019 verkündete die ViaSalus GmbH die Insolvenz in Eigenverwaltung. Es war ein Schock für die 3200 Mitarbeiter und die rheinland-pfälzische Gesundheitsbranche. Denn ViaSalus ist ein bedeutender Gesundheitsdienstleister, damals Träger von fünf Kliniken, vier Medizinischen Versorgungszentren, 13 Seniorenzentren, mehreren Einrichtungen zur ambulanten Seniorenhilfe und Tagespflege sowie von vier Ausbildungsstätten für Gesundheits- und Pflegeberufe in Rheinland-Pfalz, Hessen und NRW.

Mithilfe von Sanierungsgeschäftsführer Dr. Reinhard Wichels und dem Generalbevollmächtigten Dr. Stefan Denkhaus gelingt es innerhalb weniger Monate, das Ruder herumzureißen. Über einen Sozialplan werden in den Kliniken Dernbach, Zell und Frankfurt 84 Mitarbeiter entlassen, im Herz-Jesu-Krankenhaus in Dernbach betrifft dies 28 Mitarbeiter oder 17 Vollzeitstellen, in Zell 25 Mitarbeiter und 17,5 Vollzeitstellen. Die Schwestern vom Orden der Armen Dienstmägde Jesu Christi favorisieren einen konfessionellen Träger. Am Ende steigt die katholische Alexianer-Gruppe aus Münster ein, erwirbt 10 Prozent der Gesellschaftsanteile und begleicht Schulden in Millionenhöhe. Mit Ausnahme des Frankfurter St.-Elisabethen-Krankenhauses, das verkauft wird, bleiben alle Klinikstandorte sowie Einrichtungen bei ViaSalus. Ende Juli wird das Insolvenzverfahren abgeschlossen.

Heute ist dem Geschäftsbericht 2018 zu entnehmen, wie ernst die Lage war: Das Gesamtdefizit von ViaSalus belief sich 2018 auf 24,6 Millionen Euro (2017: Überschuss von 100.000 Euro), im Herz-Jesu-Krankenhaus Dernbach waren es 1,6 Millionen Euro, im Klinikum Mittelmosel in Zell 5,4 Millionen Euro, im Dreifaltigkeitskrankenhaus in Wesseling 1,2 Millionen Euro, im St.-Martinus-Krankenhaus in Düsseldorf 0,8 Millionen Euro , im St.-Elisabethen-Krankenhaus in Frankfurt 13,4 Millionen Euro. Hinzu kommen Defizite in anderen Geschäftsbereichen, unter anderem 1 Million Euro bei den Senioreneinrichtungen. ck

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