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Rheinland-Pfalz

Tests an Schulen kosten bislang 80 Millionen Euro: Ist die sparsame Kontrollstrategie in Rheinland-Pfalz auch eine Frage des Geldes?

Von Ursula Samary
Die Corona-Tests an Schulen bieten reichlich Diskussionsstoff. In der noch aktuellen Warnstufe 1 sieht das rheinland-pfälzische Bildungsministerium einen Test pro Woche für Schülerinnen und Schüler vor – daran stören sich Eltern, Lehrkräfte, Schülervertreter und die Opposition.
Die Corona-Tests an Schulen bieten reichlich Diskussionsstoff. In der noch aktuellen Warnstufe 1 sieht das rheinland-pfälzische Bildungsministerium einen Test pro Woche für Schülerinnen und Schüler vor – daran stören sich Eltern, Lehrkräfte, Schülervertreter und die Opposition. Foto: picture alliance/dpa

Die Corona-Pandemie spitzt sich derart zu, dass von Montag an nach der Prognose von Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) die Warnstufe 2 landesweit überall gilt. Dann müssten Kinder und Jugendliche in allen Schulen auch zweimal pro Woche getestet werden. Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) dürfte hoffen, dass dies der Kritik von Eltern, Lehrern, Schülern und Opposition an ihrer sparsamen Teststrategie die Spitze nimmt.

Lesezeit: 3 Minuten
Wie stark steigen die Zahlen? Fakt ist: Bei zuletzt explodierenden Infektionszahlen stößt es auf großes Unverständnis, dass bisher nur ein Test pro Woche auf dem Stundenplan steht. In NRW und Hessen aber sind es drei Kontrollen. Die Debatte verschärft sich, weil die Infektionszahlen seit Anfang November täglich steigen – bei Schülerinnen ...
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Viel Kritik an der Teststrategie des Landes

In Rheinland-Pfalz sind mittlerweile die ersten Schulen wieder wegen der Corona-Pandemie geschlossen: Betroffen sind die Grundschule Unnau im Westerwaldkreis, die Grundschule Wittlich im Kreis Bernkastel-Wittlich sowie die Förderschule Idar-Oberstein.

Die Landesschülervertretung (LSV) kritisierte, die Teststrategie des Landes sei „nur ein Tropfen auf den heißen Stein und wird der aktuellen Lage alles andere als gerecht“. Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) hat bislang trotz hoher Infektionsraten bei Kindern und Jugendlichen weiter an einem Test pro Woche in Warnstufe 1 festgehalten. „Um einen sicheren Unterricht für alle zu gewährleisten, brauchen wir mindestens zwei Testungen pro Woche für alle am Schulleben beteiligten Personen“, betonte LSV-Vorstandsmitglied Colin Haubrich – das müsse gerade auch in der Warnstufe 1 gelten. Auch Geimpfte müssten getestet werden, „nur so kann man den nötigen Schutz in den Schulen sicherstellen“, betonte Haubrich. Es brauche jetzt einen massiven Ausbau der Impfmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche, auch für die Booster-Impfung.

Auch CDU-Fraktionschef Christian Baldauf kritisierte, die Ampelkoalition in Mainz reagiere „immer noch viel zu zögerlich“. Es brauche jetzt schnell und unabhängig von den Warnstufen drei Tests pro Woche in den Schulen und eine deutlichere Aufstockung der Impfkapazitäten, forderte Baldauf. Es seien „gerade Kinder, die sich unbemerkt infizieren, in der Regel nicht schwer erkranken, aber das Virus in ihre Familien und ihr Umfeld tragen“, fügte er hinzu. Die Tests in den Schulen zu verringern, sei „mehr als fahrlässig“, kritisierte auch der Bildungsexperte der Freien Wähler, Helge Schwab. Die Landesregierung stolpere schon wieder „völlig überrascht in die vierte Welle“. gik

Corona-Virus in Rheinland-Pfalz
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