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Koblenz

Taliban-Todesurteile: Wie Khan A. auspackte

Von Hartmut Wagner
Terrorprozess am Oberlandesgericht Koblenz: Khan A. (Mitte) gehörte laut Anklage der Terrororganisation Taliban an und war bei der Hinrichtung von 50 Talibangegnern dabei. Der 21-Jährige, der zuletzt in Prüm (Kreis Bitburg-Prüm) lebte, sitzt seit Januar in Untersuchungshaft. Foto: dpa
Terrorprozess am Oberlandesgericht Koblenz: Khan A. (Mitte) gehörte laut Anklage der Terrororganisation Taliban an und war bei der Hinrichtung von 50 Talibangegnern dabei. Der 21-Jährige, der zuletzt in Prüm (Kreis Bitburg-Prüm) lebte, sitzt seit Januar in Untersuchungshaft. Foto: dpa

Auf einmal bricht es aus ihm heraus: Khan A., der 2015 aus Afghanistan nach Deutschland flüchtete, sitzt auf der Polizeiwache im Eifelstädtchen Prüm und erzählt. Von seinen sechs Brüdern, seinem Unterricht in der Koranschule und seinem Job als Leibwächter eines Talibanführers. Dann berichtet er von einem afghanischen Soldaten, der sich Anfang 2015 hinknien musste und erschossen wurde. Er zittert plötzlich, wie vom Hammer getroffen. Er will eine Pause. Als er zurückkommt, sagt er, dass er dabei war, als die Taliban 50 Gegner hinrichteten – erschossen, ertränkten, erhängten oder köpften.

Lesezeit: 2 Minuten
So hat ein Polizist (51) die Vernehmung von Khan A. am 26. Januar protokolliert – und jetzt darüber vor dem Oberlandesgericht Koblenz berichtet. Dort muss sich der Afghane seit Anfang Juli wegen Mitgliedschaft in der Terrororganisation Taliban und Beihilfe zum Mord verantworten. Laut Anklage gehörte er zwischen Frühjahr 2014 und ...