Rheinland-Pfalz. Die Kommunen in Rheinland-Pfalz haben ihre Programme für den Klimaschutz deutlich ausgeweitet. Inzwischen haben rund 100 Kommunen eigene Klimaschutzmanager, -beauftragte oder -paten eingesetzt, wie das Umweltministerium in der Antwort auf eine Landtagsanfrage aus der Grünen-Fraktion mitteilte. In 73 Städten, Gemeinden und Kreisen wurden eigene Klimaschutzkonzepte erstellt. Teilkonzepte für den Klimaschutz legten bislang 85 Kommunen vor. Zur Relation: In Rheinland-Pfalz gibt es insgesamt 96 Städte, darunter 12 kreisfreie, und 2165 Ortsgemeinden, 129 Verbandsgemeinden sowie 24 Landkreise.
Verstärkte Maßnahmen im kommunalen Klimaschutz seien auch deswegen erforderlich, weil Kommunen „in erster Linie von Starkregen, Hitze und Trockenperioden und den daraus resultierenden Folgen“ betroffen seien, erklärte Umweltministerin Ulrike Höfken (Grüne). Dazu gehören neben der gesundheitlichen Belastung für die Bevölkerung auch Gebäudeschäden, absterbende Bäume oder die Verbreitung von neuen Arten, die wie bestimmte Mückenarten auch Krankheiten übertragen könnten.
Die Bundesförderung zur Finanzierung der Stellen von Klimaschutzmanagern nutzen zurzeit 51 Kommunen. Diese kümmern sich beispielsweise um die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik oder um Nahwärmeprojekte, etwa mit Holzhackschnitzeln.
Weitere 17 Kommunen beschäftigen nach Angaben des Ministeriums eigene Energie- und Klimaschutzbeauftragte. In Gemeinden mit weniger als 5000 Einwohnern sind mehr als 30 ehrenamtliche Klimaschutzpaten engagiert.
Sechs rheinland-pfälzische Kommunen beteiligen sich am „Masterplan 100 Prozent Klimaschutz“ des Bundesumweltministeriums. Das Programm fördert Kommunen, die ihre Treibhausgasemissionen bis 2050 um 95 Prozent und ihren Energieverbrauch um 50 Prozent senken wollen.
Eigene Konzepte für die Elektromobilität wurden bislang in 13 Kommunen erstellt. Zu ihnen gehören unter anderem die Städte Mainz, Ingelheim, Ludwigshafen, Kaiserslautern, Trier und Neuwied sowie die Landkreise Altenkirchen, Alzey-Worms und Mayen-Koblenz.
Als Vorzeigekommune gilt der Rhein-Hunsrück-Kreis, der nach Angaben des Umweltministeriums „als Null-Emissions-Kreis zwischenzeitlich das Dreifache seines eigenen Strombedarfs erneuerbar erzeugt und sich somit zum Stromexporteur entwickelt hat“.