Die Tourismusregionen in Rheinland-Pfalz suchen jetzt vielfach selbst nach Möglichkeiten, endlich wieder Gäste anzulocken. Auch private Initiativen haben sich gebildet. Hier ein paar Beispiele:
1 Der Westerwald ist vor allem bei Wanderern beliebt. Üblicherweise kommen die Besucher vor allem im Frühjahr und Herbst aus den nicht allzu weit entfernten Ballungszentren wie Rhein-Main, Ruhrgebiet oder auch Rhein-Sieg. Nachdem das Frühjahrsgeschäft durch die Corona-Krise ausgefallen ist, hofft man im Westerwald jetzt auf mehr Sommertouristen und verzeichnet auch bereits steigende Buchungszahlen. Der Geschäftsführer des Westerwald Touristik-Services (WTS), Christoph Hoopmann, kündigt an, nun verstärkt mit Kampagnen in sozialen Netzwerken und Zeitungsanzeigen für einen Urlaub im Westerwald zu werben. Seine Einschätzung: Die Menschen suchen derzeit vor allem „risikoarme Gebiete“, in denen üblicherweise kein Massenandrang herrscht. Hier kann der Westerwald als naturnahe Naherholungsregion punkten. Vor allem Ferienwohnungen sind aktuell sehr gefragt.
2 Eine bemerkenswerte Privatinitiative sorgt an der Mosel für ein Zeichen der Hoffnung. Die beiden Brüder Peter und Michael Oster aus Ediger-Eller haben ein beeindruckendes Werbevideo produziert und stellen dies auf Wunsch kostenlos jedem Tourismusbetrieb oder Tourismusverband zur Verfügung. Ob Weinbergswanderung, Mountainbike, Wassersport oder Weingenuss: Im Moseltal findet sich für jeden Urlauber das passende Angebot. Davon sind die beiden Brüder überzeugt. Als sichtbares Zeichen haben sie die vielfältigen Reize der Region zeitgemäß in ihrem Film eingefangen. Sie bauen darauf, dass die Branche zusammen einen Weg heraus aus Corona-Krise findet. Das Video kann je nach Bedarf individuell erweitert und verändert werden. Im Internet ist es zu finden unter www.ku-rz.de/urlaubmosel
3 In Koblenz muss die Tourismusbranche wie überall einen dramatischen Einbruch bei Besuchern und Übernachtungen verkraften. Dabei haben die Zahlen seit der Bundesgartenschau 2011 nur eine Richtung gekannt – nach oben. Doch Claus Hoffmann, Geschäftsführer der Koblenz-Touristik, sieht trotz der Corona-Krise auch eine Chance für die Stadt.
„Die Corona-Krise ist eine große Chance für Ziele in Deutschland – und wir sind natürlich die schönste Urlaubsregion überhaupt“, sagt Hoffmann. Auch er rechnet damit, dass mehr Menschen als sonst Lust haben auf Urlaub im eigenen Land. Deshalb wird es ein neues Marketingkonzept geben, mit dem man sowohl die Stadt als auch die Region bewerben will. „Wir wollen uns als ganze Urlaubsregion präsentieren“, sagt Hoffmann. Die aktuellen Bedürfnisse vieler Menschen will man explizit bedienen. „Bei uns kann man einen naturnahen Urlaub machen, quasi eine Städtereise verbunden, mit viel Natur und Platz.“ tf/dad/sem