Die Grünen in Rheinland-Pfalz leiten aus ihrem guten Abschneiden bei der Europawahl einen „klaren Auftrag an die Landespolitik“ ab. „Wir wollen, dass das Thema Klimaschutz ab sofort in jeder Kabinettssitzung eine Rolle spielt“, erklärte der Fraktionsvorsitzende der kleinsten Regierungspartei, Bernhard Braun, in Mainz.
„Auf Landesebene müssen wir die Solaroffensive verstärken, damit wir unseren Strombedarf in Rheinland-Pfalz komplett aus erneuerbaren Energien decken können“. sagte Braun. So müsse „auf jedem staatlichen Dach“ eine Fotovoltaikanlage errichtet werden. Die Landtagsfraktion hatte bereits Anfang Mai kritisiert, dass es bei der Nutzung von Liegenschaften des Landes für die Solarstromerzeugung „noch viel Luft nach oben“ gebe.
Außerdem müsse die Verkehrswende vorangetrieben werden, forderte Braun. Der öffentliche Personennahverkehr müsse zu einer kommunalen Pflichtaufgabe gemacht und die Fahrradinfrastruktur ausgebaut werden.
Bescheidenere Stimmen kamen dagegen aus der Grünen Jugend. Deren Landesvorsitzender, Benjamin Buddendiek, sagte zu den Wahlergebnissen seiner Partei im Land: „Rheinland-Pfalz ist für uns von der Struktur und Demografie – mit wenigen großen Städten – nicht ganz ideal. Wir könnten auch noch zugespitzter und pointierter auftreten. Besser kann man immer werden.“