Zum ersten Mal in der Corona-Krise wird der Unterricht im Regelbetrieb innerhalb des gewohnten Klassenverbunds stattfinden. Nicht zuletzt im Hinblick auf die gestiegenen Fallzahlen der vergangenen Woche bleibt allerdings eine gewisse Unsicherheit – auch für das Personal an den Schulen.
Um Ansteckungen im Zusammenhang mit dem Schulbetrieb möglichst schon im Vorfeld zu verhindern, können sich alle Personen, die entweder in Schulen oder in Kindergärten in Rheinland-Pfalz beschäftigt sind, kostenlos auf eine Corona-Infektion testen lassen. Die anfallenden Kosten übernimmt das Land, die Testreihe geht mit Schulbeginn am Montag, 17. August, los und endet am 15. September. Darüber hat das Bildungsministerium Schulleitungen und Personal am Donnerstag mit einem Schreiben informiert.
Zeitpunkt und Zeitdauer der vom Land angebotenen Corona-Tests werden aus den Reihen der Lehrerschaft allerdings kritisiert. Es mache keinen Sinn, dass sich Lehrer erst mit dem Schulbeginn einmalig testen lassen dürften, schreibt ein Pädagoge unserer Zeitung. Dies sei einerseits zu spät, da Dienstbesprechungen schon stattgefunden haben, und andererseits auch nicht ausreichend. In Nordrhein-Westfalen hingegen könnten sich seit dem 3. August die Beschäftigten in Kindergärten und Schulen alle 14 Tage kostenlos in Arztpraxen auf das Coronavirus testen lassen, monierte der Pädagoge.
In Rheinland-Pfalz können sich alle im Bildungswesen Beschäftigten dagegen nur einmalig in einer Kassenarztpraxis, einer Corona-Ambulanz, einer Corona-Praxis oder bei einer Corona-Sprechstunde der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz auf eine Coronavirus-Erkrankung testen lassen. Und dies gilt auch nur für diejenigen Personen, die nicht bereits unter eine andere Regelung fallen. Gemeint sind damit die Reiserückkehrer, wie der Sprecher des Bildungsministeriums, Henning Henn, erläuterte. Denn diese können sich ohnehin binnen 72 Stunden nach ihrer Rückkehr kostenlos auf eine Corona-Infektion testen lassen. Für Urlauber aus Risikogebieten ist der Test Pflicht, für die übrigen Urlauber freiwillig. Allerdings sind wegen der großen Zahl an testwilligen Menschen Termine für freiwillige Tests offenbar nicht leicht zu bekommen.
„Testergebnisse liegen in der Regel in einer Zeitspanne von einem bis drei Tagen vor“, sagt Eveline Dziendziol, Pressesprecherin der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Rheinland-Pfalz. Wenn die Labore aufgrund hoher Nachfrage allerdings ziemlich ausgelastet sind, können Testergebnisse auch erst später vorliegen. Peter Karges