Rheinland-Pfalz. Umweltministerin Ulrike Höfken (Grüne) hat weitere Anstrengungen beim Hochwasserschutz im Land angekündigt: Es seien noch Investitionen in Höhe von rund 500 Millionen Euro nötig, sagte sie im Landtag.
Es gelte, Deiche, Mauern und Polder auszubauen. Derzeit plant das Land zwei weitere Reserveräume am Rhein. Damit könnte noch einmal so viel Wasser zurückgehalten werden wie mit allen bisherigen Poldern zusammen. SPD-Umweltexperte Andreas Rahm ergänzte, jährlich seien Investitionen von rund 50 Millionen Euro geplant.
Rheinland-Pfalz hatte in den vergangenen Jahren bereits acht Polder gebaut und rund 166 Kilometer Deiche verbreitert, saniert und ertüchtigt. Mit dem Wasserrückhalt am Oberrhein sollen die Pegelstände für weiter unten am Rhein liegende Städte wie Koblenz gesenkt werden. Höfken sagte, der Dauerregen in diesem Winter zeige, wie nötig das sei: „Wir werden uns auf immer mehr solche Wetterlagen einstellen müssen.“ Das zeige, dass Klimaschutz ein vorrangiges Ziel bleiben müsse.
Gleichzeitig kritisierte die Ministerin, dass die Versicherungswirtschaft Zusagen in Sachen Elementarschadensversicherung nicht eingehalten habe: Nach einer Umfrage der Verbraucherzentrale bieten nur drei von 52 Versicherern von sich aus in Rheinland-Pfalz Policen gegen Elementarschäden ohne Selbstbeteiligung an. Die Landesregierung hatte sich für einen erweiterten Schutz starkgemacht.
Auf dem Rhein ist unterdessen ein Ende des zweiten größeren Hochwassers innerhalb eines Monats zwar in Sicht – noch ist der Höhepunkt aber nicht erreicht. Zunächst dürfte sich die Lage noch weiter zuspitzen. Am gesamten Mittelrhein ist dem Meldezentrum Rhein zufolge mit steigenden Wasserständen zu rechnen. Die Scheitelwerte werden am morgigen Freitag erwartet. gik/dpa