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Rheinland-Pfalz

Gaffen, knipsen, pöbeln: Das erleben Retter

„Weiterfahren – nicht glotzen!“: Gaffer, die Staus und schlimmstenfalls weitere Unfälle produzieren – so wie hier bei einem Unfall an der A 5 im benachbarten Baden-Württemberg – sind auch in Rheinland-Pfalz ein großes Problem. Nicht nur das, teils werden die Retter gar bepöbelt. Foto: dpa
„Weiterfahren – nicht glotzen!“: Gaffer, die Staus und schlimmstenfalls weitere Unfälle produzieren – so wie hier bei einem Unfall an der A 5 im benachbarten Baden-Württemberg – sind auch in Rheinland-Pfalz ein großes Problem. Nicht nur das, teils werden die Retter gar bepöbelt. Foto: dpa

Gaffer, die Unfälle und Verletzte fotografieren, Schaulustige, die Rettungskräfte behindern oder gar attackieren, Sensationslüsterne, die Staus oder erneute Unfälle auslösen – all das ist auch in Rheinland-Pfalz ein Problem.

Lesezeit: 2 Minuten
Das berichten Rettungsdienste, Landesfeuerwehrverband und Polizeipräsidien. Zwar gibt es regionale Unterschiede – doch zu kämpfen haben die Retter allerorten mit den Problemen. „Gaffer gab's immer schon“, sagt der Präsident des Landesfeuerwehrverbandes, Frank Hachemer. Auch in der Vergangenheit hätten sich bei Unfällen Menschentrauben gebildet. Und doch: Das Phänomen habe an Wucht gewonnen ...
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Vorfälle mit Gaffern in Rheinland-Pfalz – eine Auswahl

Juli 2018: Beim Abriss des Kühlturms am ehemaligen Kernkraftwerk in Mülheim-Kärlich plagt die RWE eine spezielle Sorge: das Unternehmen macht sich Gedanken um die Sicherheit der Mitarbeiter auf dem etwa 160 Meter hohen Turm. Schuld sind Schaulustige, die den Abriss verfolgen – mit Drohnen. Die RWE hat Konsequenzen gegen diese Art von Gaffern angedroht.

April 2018: Bei einem Rettungseinsatz an der Mainzer Theodor-Heuss-Brücke muss die Polizei Mainz 20 Schaulustige wegschicken. Vier weitere erhalten einen formellen Platzverweis, nachdem sie auf eine erste Ansprache nicht reagierten und die Retter störten.

Januar 2018: Die Polizei geht gegen einen Gaffer vor, der nach einem Unfall in Alsdorf (Kreis Altenkirchen) mit einer lebensgefährlich verletzten Frau gefilmt haben soll. Das Handy wird sichergestellt und ein Strafverfahren gegen den 35-Jährigen wegen Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs eingeleitet. Viele Gaffer hatten das Unfallgeschehen gefilmt oder fotografiert. Eine 90-Jährige war von einem Sattelzug erfasst worden.

August 2017: In Remagen verzögert ein Schaulustiger die Landung eines Rettungshubschraubers und damit die Behandlung eines Mannes – der Gaffer stand auf dem Landeplatz und filmte den Einsatz. Erst nach mehrfacher Aufforderung gibt der Mann, der in Begleitung einer Frau und eines Kindes war, den Platz widerwillig frei. Gegen ihn wird ein Strafverfahren eingeleitet.

August 2017: Bei Bogel (Rhein-Lahn-Kreis) kollidieren ein Traktor und ein Auto. Ein Mensch stirbt, zwei werden schwer verletzt. Während der Rettungsarbeiten behindern Gaffer die Einsatzkräfte. Massen an Autos und Motorrädern ignorieren die Vollsperrung und fahren dicht an den Unfallort. Die Feuerwehr notiert Kennzeichen und übergibt sie der Polizei.

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