Rheinland-Pfalz

Für den Flughafen Hahn tickt die Uhr: Verkauf stockt

Von Anke Mersmann
Der Flughafen Hahn ist wieder in den Schlagzeilen: Kommt der Verkauf an die Swift Conjoy GmbH zustande? Foto: ​Thomas Frey/dpa<br>
Der Flughafen Hahn ist wieder in den Schlagzeilen: Kommt der Verkauf an die Swift Conjoy GmbH zustande? Foto: ​Thomas Frey/dpa

Die Uhr tickt, um den Verkauf des Flughafens Hahn abzuschließen. Er soll mehrheitlich an die Frankfurter Swift Conjoy GmbH veräußert werden, bis zum 15. November muss das Geld – eine öffentlich ungenannte Summe – geflossen sein. Zu Beginn dieser Woche war dies noch nicht erfolgt (wir berichteten). Jetzt zum Wochenende ist der Status unverändert.

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Auf Anfrage unserer Zeitung erklärte der Sprecher des Insolvenzverwalters für die Flughafen Frankfurt-Hahn Gruppe, Jan Markus Plathner: „Der Kaufpreis ist fällig, und der Insolvenzverwalter erwartet die Kaufpreiszahlung.“ In seiner Mitteilung von Freitag, die im Wortlaut auch schon vor einigen Tagen verbreitet wurde, verweist Plathner erneut darauf, dass sich der Eintritt in den Kaufvertrag mit Swift Conjoy bislang verzögert habe, weil nicht alle vertraglich festgehaltenen Bedingungen erfüllt gewesen seien. Gemeint ist der zunächst unvollständige Antrag für eine Genehmigung des Flugbetriebs, der inzwischen beim Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz eingegangen ist und geprüft wird. So weit, so bekannt.

Zu den Gründen, weshalb die Zahlung für Hahn bislang ausgeblieben ist, hüllt man sich sowohl aufseiten des Insolvenzverwalters als auch bei der Swift Conjoy in Schweigen. Auch darüber, wie verfahren wird, sollte der Verkauf nicht zustande kommen, gibt es keine Stellungnahmen. So bleibt offen, ob nach einem etwaigen Ausfall der Swift Conjoy GmbH mit dem Unternehmen verhandelt wird, das das nächsthöchste Angebot gemacht hatte. Unbeantwortet bleibt auch, ob diesbezüglich Gespräche mit der NR Holding laufen, die dem Russen und Miteigner des Nürburgrings, Viktor Charitonin, gehört – was ein Politikum darstellen könnte. Anfang der Woche hatte der Sprecher des Insolvenzverwalters diese Frage gegenüber der Deutschen Presse Agentur noch zurückgewiesen.

Auch das rheinland-pfälzische Innenministerium, das wegen Rückforderungen zu ausgezahlten Betriebsbeihilfen in Millionenhöhe anwaltlich in der Gläubigerversammlung der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH vertreten ist, teilte mit: „Der Insolvenzverwalter führt das Verfahren unabhängig und nach den insolvenzrechtlichen Regelungen“, heißt es. „Das Land war und ist am Ausschreibungsverfahren nicht beteiligt.“ Informationen, „insbesondere zu Angebotsabgaben und zum Hintergrund von Interessenten“, lägen nicht vor.