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Neuwied

Freiwilliges Soziales Jahr bei der Feuerwehr: Geld allein löscht nicht

Von Carsten Zillmann
Ein Freiwilliges Soziales Jahr bei der Feuerwehr kann ganz unterschiedlich aussehen. Während Michelle Mertgen in der Verwaltung mithilft und bisher mit der Feuerwehr überhaupt nichts zu tun hatte, waren Jonas Will (rechtes Bild, links) und Robin Görg vorher schon bei der freiwilligen Wehr aktiv und arbeiten jetzt in der Neuwieder Wache im technischen Dienst. Dazu kann dann auch gehören, eine Grundschulklasse zu empfangen.  Fotos: Ulf Steffenfauseweh
Ein Freiwilliges Soziales Jahr bei der Feuerwehr kann ganz unterschiedlich aussehen. Während Michelle Mertgen in der Verwaltung mithilft und bisher mit der Feuerwehr überhaupt nichts zu tun hatte, waren Jonas Will (rechtes Bild, links) und Robin Görg vorher schon bei der freiwilligen Wehr aktiv und arbeiten jetzt in der Neuwieder Wache im technischen Dienst. Dazu kann dann auch gehören, eine Grundschulklasse zu empfangen. Fotos: Ulf Steffenfauseweh Foto: ulf

Retten – Löschen – Bergen – Schützen. Was heißt das eigentlich? Und wie lange hält im Einsatz wohl die Luft in einer Atemschutzflasche? Dienstag, 10.30 Uhr. Die Klasse 3b der Marienschule ist zu Gast in der Neuwieder Feuerwache. Geduldig lassen Jonas Will und Robin Görg die Kinder raten, zeigen ihnen viel, erklären ihnen die Arbeit der Feuerwehr. Knapp zwei Stunden später wird Lehrerin Beate Kreth schwärmen, wie toll und anschaulich sie das gemacht haben. Der Besuch hat sich gelohnt! Und wer weiß: Vielleicht werden aus den Achtjährigen ja irgendwann wirklich Feuerwehrleute?

Lesezeit: 4 Minuten
Nachwuchs braucht die Wehr. In Rheinland-Pfalz gab es 2007 noch 61.000 freiwillige Feuerwehrleute. 2018 sind es nur noch rund 51.000. Dieser Einbruch um knapp 17 Prozent bereitet Monika Becker schon länger Sorgen. Doch die feuerwehrpolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion hatte keine vermeintlich einfache, sprich finanzielle Lösung im Sinn. Warum? „Geld löscht ...
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„Definitiv eine echte Hilfe“

Fred Gross ist stellvertretender Leiter des Amtes für Feuer,- Hochwasser- und Katastrophenschutz in Neuwied und für die drei FSJler zuständig. Wir sprachen mit ihm.

Bufdi oder FSJler: Macht das einen Unterschied?

Es ist zwar ähnlich, aber jetzt besser. Der Träger ist nicht mehr das Bundesamt, sondern der Landesfeuerwehrverband. Das Seminarangebot, das vorher eher auf Pflege- und Sozialberufe zugeschnitten war, ist jetzt sehr feuerwehrbezogen. Die Fortbildungsmöglichkeiten sind besser. Das gibt uns die Möglichkeit, vernünftig ausgebildete Feuerwehrleute zu generieren. Wir sprechen deshalb jetzt auch Leute ohne Feuerwehrhintergrund an, was wir früher nicht gemacht haben. Außerdem übernimmt der Landesfeuerwehrverband die Werbung und sendet uns die Bewerbungen zu. Vorher mussten wir uns die Leute selbst besorgen.

Sind die FSJler eine echte Hilfe?

Ja, definitiv. Das sind keine Praktikanten, die immer betreut werden müssen. Sie übernehmen sehr viele Aufgaben eigenständig und unterstützen die Kameraden. Sie nehmen ihnen auch unliebsame Arbeiten ab, wobei wir sie nicht nur das machen lassen. Aber bei mancher Kurierfahrt ist es zum Beispiel sinnvoller, wenn sie ein FSJler übernimmt statt einer Einsatzkraft, die dann bei einer Alarmierung fehlen würde. Ziel ist aber auch, dass die FSJler irgendwann bei den Einsätzen mitfahren können. Und das wollen die natürlich auch.

Es besteht aber auch das Risiko, dass es nicht passt.

Natürlich. Deshalb legen wir viel Wert auf die vierwöchige Probezeit. Wir haben in der Vergangenheit auch schon einem Bufdi gekündigt, weil es nicht funktioniert hat. Feuerwehr ist immer Teamarbeit. Man muss sich aufeinander verlassen. ulf

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