Koblenz. Die CDU-Landtagsfraktion verlangt von der Landesregierung ein höheres Tempo bei der Hochschulreform. „Dekane, Leitungen, Personal, Studierende: Egal, mit wem wir sprechen, was wir hören sind: Bedenken, Sorgen, Verärgerungen“, sagt die hochschulpolitische Sprecherin Marion Schneid. Das bleibe auch so, nachdem das Land 18 Millionen statt 8 Millionen Euro für den Umbau der Hochschullandschaft zur Verfügung stellt.
Konkret fordert die Opposition in einem Entschließungsantrag, den der Landtag in dieser Woche beraten soll, langfristig mehr Geld, Finanzpläne für die Standorte Koblenz, Landau und Kaiserslautern sowie eine frühere Festlegung, welche Verwaltungskräfte zur Uni Koblenz und welche zur neuen Pfalzuni Kaiserslautern/Landau gehören sollen. „Wir erhoffen uns damit eine höhere Planungssicherheit für die Standorte“, sagt Schneid. Die dritte Forderung veranschaulicht die komplexe Lage: Aktuell wird die Uni Koblenz-Landau von einem Verwaltungsstandort in Mainz organisiert. Wissenschaftsminister Konrad Wolf (SPD) hatte stets betont, dass dieser aufgelöst werden soll. Während sich der Minister dabei bis Ende 2024 Zeit lassen möchte, will die Union schnell Klarheit, „um möglichst frühzeitig und ohne Reibungsverluste zwischen den Standorten Planungssicherheit zu schaffen“. Auch die TU Kaiserslautern soll nach Willen der Konservativen nichts mit diesem Prozess zu tun haben. Eine Beteiligung der Technischen Universität Kaiserslautern erscheine „nicht angemessen“, da es primär um die Entflechtung von Koblenz und Landau gehe.
Gerade der Standort Koblenz bereitet Schneid derweil größere Sorgen. Sie berichtet aus einem Gespräch mit der Studentenvertretung: „Was den Betreuungsschlüssel angeht und die Angebote, mal mit einem Professor zu sprechen, ist es schon sehr, sehr eng.“ Es dürfe nicht um einen reinen Reformprozess gehen. „Wir müssen auch gucken, dass die Standorte auch für die Studierenden attraktiv sind und bleiben“, erklärte Schneid. Sie schließt sich beispielsweise der Forderung des Koblenzer Senats an, die Transformationskosten mit rund 35 Millionen Euro anzusetzen.
Ganz grundlegend sei auch eine großzügigere Finanzierung der rheinland-pfälzischen Universitäten – über die 140 Millionen Euro aus dem Hochschulpakt hinaus. „Unsere Hochschulen sind von der Grundfinanzierung knappgehalten“, sagt Schneid. „Ja, es gibt einen leichten Aufwuchs. Im Quervergleich müssen wir aber aufholen.“
Von unserem Mainzer Korrespondenten Carsten Zillmann