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Traben-Trarbach

Ein Bunker voller dunkler Machenschaften

Von Volker Boch

Im kommenden Frühjahr soll der neue James-Bond-Film „No Time To Die“ in die Kinos kommen. Es ist fast schade, dass die Arbeiten daran weitgehend abgeschlossen sein dürften. Denn die Bilder, die nun von Ermittlern in Raum 1.49 der Landespolizeischule am Flughafen Hahn gezeigt wurden, wären als Stoff für solch einen Agentenfilm geeignet. Allerdings: Es handelt sich keineswegs um Filmstoff. Dass von einem Bunker in Traben-Trarbach aus zahllose illegale Geschäfte im Darknet – einem speziell verschlüsselten Teil des Internets – unterstützt wurden, ist traurige Realität. Die vorgeworfenen kriminellen Handlungen decken das gesamte Spektrum ab.

Lesezeit: 2 Minuten
Dabei sind Geschehen und Strukturen komplex. Hantiert haben die Kriminellen mit einem sogenannten Bulletproof Hoster – einem Anbieter, der hilft, Daten im Internet zu verschleiern. Er bietet eine Art digitales Versteck für Kriminelle, die unter diesem Schutzmantel nach Belieben agieren können, vom Handel mit Drogen oder kinderpornografischem Material über Datenhehlerei ...
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Diese illegalen Aktivitäten hatten ihren Ursprung im Bunker

Das „Angebotsspektrum“ des Cyberbunkers war vielfältig. Erste Zweige sind bereits bekannt, weitere könnten im Laufe der Ermittlungen folgen:

„Cannabis Road“: Auf dieser Seite waren 87 Verkäufer von Drogen aller Art registriert. Über die Plattform sollen Tausende Verkäufe von Cannabis-Produkten abgewickelt worden sein.

„Wall Street Market“: Nach Ermittlungen der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt handelt es sich um den zweitgrößten Marktplatz seiner Art weltweit. Der Aufbau ähnelt einer legalen Plattform wie eBay. Hier sollen 250.000 Betäubungsmittelgeschäfte mit einem Volumen von mehr als 41 Millionen Euro abgewickelt worden sein.

„Fraudsters“: Gegen die Betreiber ermittelt die Landeszentralstelle Cybercrime. Dort könnten Tausende Betäubungsmittelgeschäfte abgewickelt worden sein.

„Flugsvamp 2.0“: Dies soll der größte schwedische Darknet-Marktplatz zum illegalen Verkauf von Betäubungsmitteln sein. Schwedische Ermittlungsbehörden gehen von 600 Verkäufern und etwa 10.000 Käufern aus.

„Orangechemicals“, „Acechemstore“ und „Lifestylepharma“: Hier wurden europaweit synthetische Drogen in unterschiedlicher Menge vertrieben.

Telekom-Routerangriff: Der Angriff auf 1,25 Millionen Telekom-Router im November 2016 wurde aus dem Cyberbunker gesteuert.

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