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Rheinland-Pfalz

Der Politik fehlen die Frauen: So eklatant ist die Ungleichheit in Deutschlands Räten

Von Gisela Kirschstein, dpa
Ein gewohntes Bild in vielen Räten: Die Kommunalpolitik ist nahezu eine Männerbastion. Das soll sich ändern.
Ein gewohntes Bild in vielen Räten: Die Kommunalpolitik ist nahezu eine Männerbastion. Das soll sich ändern. Foto: imago stock&people

Die erste Frage bei ihrer Kandidatur sei immer die gleiche gewesen. „Kann die das?“ So erzählt es Cornelia Weigand – und fügt trocken hinzu: „Der zehn Jahre jüngere Mann wurde das nie gefragt.“ Weigand ist seit dem 1. Juli Bürgermeisterin der Gemeinde Altenahr im Kreis Ahrweiler. Als Parteilose eroberte sie das Rathaus ihrer Heimatstadt. Im Altenahrer Rat sind nur 7 von 28 Ratsmitgliedern Frauen – in einigen anderen kommunalen Räten in Rheinland-Pfalz wäre man froh, wenn man überhaupt eine einzige Politikerin dabei hätte. „Wir Frauen sind noch so wenige, wir müssen uns unterstützen, über alle Grenzen hinweg. Und dafür möchte ich werben“, sagt Weigand.

Lesezeit: 3 Minuten
Wie also kann man mehr Frauen in kommunale Gremien und Spitzenämter bringen? Dieser Frage ist der erste Frauenkongress kommunal des Deutschen Städte- und Gemeindebundes (DStGB) in Mainz nachgegangen. „Das Thema brennt, die Lage in den Kommunen wird nicht besser, sondern schlechter“, sagte DStGB-Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg: „Das ist schlecht, für die ...
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Im Landtag haben Männer die Zweidrittelmehrheit

Der Anteil der Frauen im rheinland-pfälzischen Landtag ist seit Anfang der 1960er-Jahre bis 2011 fast durchgängig gestiegen. Der Tiefststand war zu Beginn der Periode ab 1963 mit gerade mal 4,0 Prozent der 100 Sitze erreicht, wie aus Zahlen des Landtages hervorgeht. Zweistellig wurde es erst 1979 mit 10,0 Prozent. 1991 waren es dann 21,8 Prozent.

Den bisherigen Höchststand erreichte der Frauenanteil im Plenum nach der Landtagswahl 2011 mit 41,6 Prozent. Nach der letzten Wahl 2016 ging er wieder zurück auf 35,6 Prozent. Durch ausscheidende Abgeordnete und Nachrücker liegt er aktuell sogar nur noch bei 32,7 Prozent.

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