Rheinland-Pfalz als digitaler Vorreiter in der Justiz
„Rheinland-Pfalz ist das erste Bundesland, in dem alle Oberlandesgerichte, Landgerichte und Justizvollzugseinrichtungen mit modernster Videokonferenztechnik ausgestattet wurden“, berichtet das Ministerium. So können Zeugen, Anwälte, Sachverständige oder auch Dolmetscher per Videokonferenz zu einem Prozess zugeschaltet werden. Die Corona-Krise hat die Digitalisierung der Justiz aber 2020 noch einmal beschleunigt.
Wie Justizsprecher Christoph Burmeister sagt, verfügt die rheinland-pfälzische Justiz bereits seit 2010 über eine eigene Videokonferenzinfrastruktur. Schon vor der Pandemie wurde 2018 damit begonnen, sie nach und nach zu erneuern sowie auch auszuweiten. Derzeit stehen 38 Raumsysteme bereit. Durch die Installation auf mobilen Rollwagen seien alle Anlagen innerhalb der Gerichte auch flexibel nutzbar. Die ersten Investitionen beliefen sich im Jahr 2010 auf etwa 250.000 Euro aus Mitteln des Konjunkturpakets II. Bis Mitte 2020 kamen noch einmal etwa 800.000 Euro hinzu. Die jährlichen Wartungs-, Pflege- und Servicekosten belaufen sich auf etwa 50.000 Euro, die sich in der Pandemie auszahlen. Inzwischen erproben auch Amtsgerichte die neuen technischen Möglichkeiten, die früher eher nur vereinzelt genutzt wurden. us