Plus
Koblenz/Lissabon

Auf „Operation Corona“ in Lissabon: Wie ein Stabsfeldwebel vom BWZK den Hilfseinsatz in Portugal erlebt hat

Von Dirk Eberz
Nachtdienst in Lissabon: Stabsfeldwebel Michael Fischer aus Koblenz stellt Medikamente für Corona-Patienten zusammen. Der 44-Jährige hat in Zwölfstundenschichten viele Leben gerettet. Aber alle portugiesischen Patienten können auch sie nicht retten. Das macht die Arbeit auf der Intensivstation enorm belastend.
Nachtdienst in Lissabon: Stabsfeldwebel Michael Fischer aus Koblenz stellt Medikamente für Corona-Patienten zusammen. Der 44-Jährige hat in Zwölfstundenschichten viele Leben gerettet. Aber alle portugiesischen Patienten können auch sie nicht retten. Das macht die Arbeit auf der Intensivstation enorm belastend. Foto: Bundeswehr

Der Anruf kommt am späten Nachmittag. So gegen 16.30 Uhr. Michael Fischer erinnert sich genau. Auftrag: Hilfseinsatz Corona. Ziel: Lissabon. Abflug: morgen. Das kommt dann doch etwas spontan. Typisch Bundeswehr. „Das liegt irgendwie in unserer DNA“, sagt Fischer und lacht. Der Stabsfeldwebel zögert dennoch keine Sekunde. „Da brauchte ich nicht groß zu überlegen.“ Auch wenn bei der Lebensgefährtin keine große Begeisterung aufkommt. „Aber sie weiß, wie wichtig mir das ist.“ Berufsrisiko.

Lesezeit: 3 Minuten
Der 44-Jährige, der im Bundeswehrzentralkrankenhaus in Koblenz als Fachpfleger arbeitet, ist schon mehrmals auf Auslandseinsätzen gewesen. In Afghanistan, im Kosovo, in Mali. Jeweils mehrere Monate. „Das kann man aber mit Portugal nicht vergleichen“, sagt er. Denn Auslandseinsätze kann man planen. Diesmal bleibt ihm indes kaum Zeit. „Ich hatte noch ein ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

In Portugal gilt noch bis Mitte März Corona-Notstand

Portugal hat seinen Corona-Notstand bis zum 16. März verlängert. Ungeachtet der deutlichen Besserung der Lage in den vergangenen Wochen sei die Zeit für Lockerungen noch nicht gekommen, hat der portugiesische Innenminister Eduardo Cabrita erklärt.

Im Rahmen des Ausnahmezustands, der zweithöchsten Notstandsstufe, herrschen seit dem 9. November in weiten Teilen des Landes unter anderem strenge Ausgangsbeschränkungen und Sperrstunden – das gilt auch für Lissabon und Porto. Die strengen Auflagen zahlen sich offenbar aus: Seit mehreren Wochen gehen alle Zahlen nahezu ununterbrochen und zum Teil rapide zurück. Die Zahl der Neuinfektionen binnen 24 Stunden, die am 28. Januar einen Höchstwert von 16.432 erreicht hatte, lag zuletzt unter 1000. Vor drei Wochen waren es noch rund 2000 gewesen. Die Zahl der neuen Todesfälle in Zusammenhang mit Covid-19 war so niedrig wie seit dem 7. November nicht mehr. Auch in den Krankenhäusern entspannt sich die Lage langsam. Die Zahl der Intensivpatienten ist deutlich gesunken. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen in Portugal liegt bei rund 1000. Zuletzt wurden in dem Land pro Woche rund 54 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner gemeldet („Sieben-Tage-Inzidenz“). Im „schrecklichen Januar“, wie Minister Cabrita sagte, hatte der Wert bei über 1600 gelegen. In Portugal, das 10,3 Millionen Einwohner hat, wurden mehr als 800.000 Ansteckungen erfasst. Nach amtlichen Angaben starben mehr als 16.000 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus.
Meistgelesene Artikel