Ettringen

Unser Wandertipp: Heiße Spuren im kalten Krater von Ettringen

Kalte Basaltberge erzählen auf der Runde von einer heißen Geschichte.
Kalte Basaltberge erzählen auf der Runde von einer heißen Geschichte. Foto: Klaus-Peter Kappest/Kappest/Traumpfade

Der Vulkanpfad bei Ettringen macht seinem Namen alle Ehre. Der Aufstieg und die Passage durch den Kraterwall am Ettringer Bellberg vermittelt Vulkanismus hautnah.

Lesezeit: 2 Minuten
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Spektakulär und abenteuerlich ist aber auch die Wanderung durch das Kottenheimer Winfeld, wo riesige Basaltsäulen und Felsen nicht nur Kletterer begeistern. Schon beim Start an der Hochsimmerhalle am Rand von Ettringen werden wir mit dem Thema des Weges konfrontiert: Eine Lore mit Basaltbrocken an der Halle geben deutliche Hinweise auf den einst heißen Untergrund.

Wir wenden uns von der Hochsimmerhalle zunächst nach rechts entlang der K 20, biegen aber bald nach links „In der Wiesen“ und nach 50 Metern erneut links „Am Layenpfad“ ab. Durch das Wohngebiet wandern wir bergan. Ein durchaus anspruchsvoll ansteigender Wiesenpfad bringt uns zum Gipfel. Bereits nach 900 aufwärmenden Metern stehen wir auf dem Ettringer Bellberg. Tief unter uns gähnt das Loch des riesigen Tagebaus, gegenüber sehen wir den steilen Kraterrand, den wir später erklimmen werden. Vor allem genießen wir an klaren Frühlingstagen den Panoramablick, der sich uns in alle Richtungen eröffnet. Trittsicherheit erfordert der Abstieg auf einem Treppenpfad. Hier sind festes Schuhwerk und Wanderstöcke gerade nach feuchten Tagen hilfreich.

Nach 1,5 Kilometern ist der Abstieg in den ehemaligen Krater beendet, und wir folgen dem Waldweg ins freie Feld, bevor der erneute Aufstieg zum Kraterrand beginnt. Schließlich stehen wir vor dem senkrecht aufragenden Kraterwall: Wie Lianen hängen Efeuranken herab und geben der Szenerie eine verwunschene Atmosphäre.

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Während der „Siewe Stuwe Weg“ nach rechts verläuft, folgt der Traumpfad dem Wall außen herum. Am Ende beginnt die Krabbelei bergan erneut. Doch nur noch wenige Höhenmeter trennen uns von einem schönen Rastplatz mit sagenhaftem Premiumausblick. Anschließend überwinden wir die letzte Steigung zum Kraterrand, von dem aus wir wie aus der Vogelperspektive in den Steinbruch unter uns spähen können. Doch aufgepasst: Die Zäune am Rand der Hangkante dienen der eigenen Sicherheit und sollten keinesfalls ignoriert werden!

Nach einem letzten Blick in den Kraterschlund, wenden wir uns nach 3,3 Kilometern mit einem steilen Pfad abwärts, bevor das kleine Abenteuer richtig beginnt: Es eröffnet sich vor uns ein Labyrinth aus Basaltfelsen. Wir wandern mitten durch das weitläufige Lavafeld bei Kottenheim. Viele Felsen sind unauffällig markiert, denn hier befinden wir uns zugleich in einem Kletterparadies.

Das Traumpfad-Logo führt uns sicher durch das Felsenwirrwarr, Tafeln erklären interessante Details von der Geologie bis zur Mühlsteingewinnung. Schließlich treffen wir nach 4,5 Kilometern auf einen breiten Wanderweg. Ein weicher Waldpfad bringt uns wenig später zu einer Felsgruppe mit Rastplatz mitten im Wald. Nach sechs Kilometern queren wir den Talgrund und erreichen nach 500 Metern erneut den Waldrand. Über uns sehen wir bereits die Hochsimmerhalle. red

Spannende Tour im Mai genießen

An-/Abfahrt: Über die B 262 nach Mayen und weiter auf der B 258 nach Hausen. Dort auf die K 20 und der Straße bis zum Ortsrand von Ettringen folgen.

Parken: Hochsimmerhalle

Länge: 6,6 Kilometer

Dauer: zwei Stunden

Steigung/Gefälle: 261 Meter

Höchster Punkt: 424 Meter

Anspruch: einfach – mittel

Fazit: Durch die kurze Distanz und die wenigen zu absolvierenden Höhenmeter eignet sich der Vulkanpfad trotz einer strammen Steigung als kurze Maitour. Familien und Traumpfade-Einsteiger sind auf der Runde gut aufgehoben.