Rhein-Hunsrück

Rhein-Hunsrück-Kreis ist seit Samstag „rot“: Infektionen steigen deutlich an

Von Volker Boch
Wattestäbchen mit einem Abstrich für einen Corona-Test
Ein Wattestäbchen mit einem Abstrich wird im Labor für einen Corona-Test verarbeitet. Foto: Oliver Berg/dpa/Symbolbild

Die Zahl der Corona-Infektionen im Rhein-Hunsrück-Kreis steigt weiterhin deutlich an – der Status „Rot“ wurde wie erwartet am Wochenende erreicht. Am Sonntagnachmittag waren 345 Personen gemeldet, die sich mit dem Virus insgesamt angesteckt haben – aktuell sind 105 Personen infiziert.

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Über viele Wochen hatte die Kreisverwaltung die Zahlen der Infektionen immer nur an den Wochentagen vermeldet. Dies ergab vor dem Hintergrund Sinn, dass es zwischenzeitlich über einen langen Zeitraum hinweg auch keine Veränderungen gab – lange Zeit sah es so aus, als würde die Ausbreitung des Coronavirus am Kreis „vorbeigehen“. Dies hat sich inzwischen verändert: Wie viele andere Landkreise auch, hat der Rhein-Hunsrück-Kreis den Status „Rot“ erreicht, die Infektionszahlen steigen kontinuierlich an.

Dies verdeutlicht die Sieben-Tage-Inzidenz, die am Freitagnachmittag noch bei 48,75 lag – zu diesem Zeitpunkt war die Region noch „orange“. „Rot“ würde der Kreis werden, wenn der Wert, der sich auf die Anzahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner bezieht, 50 oder mehr betragen würde. Dieser Konjunktiv war am Samstagmittag dann überholt.

Am Freitagnachmittag hatte die Kreisverwaltung noch mitgeteilt, dass die Anzahl der Infektionen auf 315 angestiegen war – gegenüber dem Vortag waren 15 neue Infektionen festgestellt worden, die Zahl der akut Infizierten lag bei 79.

Bis Samstagnachmittag, 16.30 Uhr, war die Zahl der aktuell Infizierten dann auf 98 angestiegen. Während die Zahl der Genesenen um eins angewachsen war, lag die Menge der infizierten Personen im Kreis zu diesem Zeitpunkt bei 335 – also um 19 höher als noch am Freitag. In allen Teilen des Kreisgebiets waren die Zahlen gestiegen.

Diese Entwicklung hatte auf den Status des Kreises eine massive Auswirkung – die Sieben-Tage-Inzidenz war bis Samstagnachmittag auf 63,98 angestiegen. Bis Sonntag, Stand 16.30 Uhr, stieg die Zahl dann weiter – auf 345 Gesamtfälle und 105 aktuell Infizierte. Die Zahl der Genesenen stieg um drei an. Sieben-Tage-Inzidenz: 75,61.

Bis zum Wochenende gab es noch keine Verordnung, die das öffentliche Leben und den gesellschaftlichen Umgang im Kreis beeinflussen oder einschränken könnte. Es dürfte aber feststehen, dass die eigens gebildete Corona-Task-Force in dieser Woche dazu beraten muss. Möglicherweise greift auch der Kreisausschuss, der am heutigen Montag zusammenkommt, das Thema auf. Das rheinland-pfälzische Innenministerium wies am Sonntag darauf hin, dass es am Samstag bei landesweiten Kontrollen zahlreiche Verstöße gegen die Coronabekämpfungs-Verordnung gab. Laut Mitteilung wurden rund 850 Personen, es kam zu 540 Ordnungswidrigkeiten.

Anerkennung fand die Entscheidung der beiden regionalen Sportvereine TSV Emmelshausen und FC Karbach, die sich am Freitag aus freien Stücken dafür entschieden hatten, das für Samstag angesetzte Derby zwischen den beiden Oberliga-Fußballklubs abzusagen. Zum Derby in der Fußball-Oberliga in Emmelshausen hätten 500 Zuschauer kommen dürfen, inmitten einer Phase, in der im Kreis die Warnstufe „Rot“ erreicht wurde. Die aktuell infizierten Personen im Kreis kommen aus Boppard (24) sowie den VGs Hunsrück-Mittelrhein (17), Kastellaun (8), Kirchberg (32) und Simmern-Rheinböllen (24). Volker Boch

Aktualisierungen gibt’s unter www.ku-rz.de/coronarhk