Bei einem Besuch am Impfzentrum am Dienstag zeigten sich die meisten Befragten sehr zufrieden mit dem Ablauf und der Wartezeit. Auf die vielen Beschwerden über den weiten Weg und eine fehlende warme Unterstellmöglichkeit hat die Stadt mittlerweile reagiert. „Der Pavillon wurde durch ein Zelt ersetzt, weil die Impfwilligen in der Regel zu früh kommen und daher warten müssen“, teilt Stadtpressesprecher Thomas Knaak mit. Das Zelt sei beheizt.
Der Weg: Am Dienstagmorgen war es kalt, Nieselregen fiel. Menschen an Krücken oder mit Rollator nahmen zu Fuß den Weg bis zum Impfzentrum auf sich – viele in Begleitung eines Angehörigen. Sie waren mit ihren Autos bis vor die Halle gefahren, denn die Schranke stand offen. Wie ein Sicherheitsdienstmitarbeiter versicherte, dessen Häuschen an der allerletzten Schranke direkt vor dem Seitenweg zum Eingang steht, öffnet er auch diese Schranke, wenn Autos mit stark Gehbeeinträchtigten oder Rollstuhlfahrern dies wünschten. Andere, die noch fitter waren, hatten ihre Autos auf dem größeren Parkplatz abgestellt und den weiteren Weg in Kauf genommen.
Die Wartezeit: Ein 81-Jähriger aus Vallendar meint: „Heute ist es perfekt gelaufen.“ Nach einer Stunde war er durch. Er hatte seine Frau am Tag zuvor begleitet, da dauerte das Ganze eine Stunde und 40 Minuten. Er vermutet, dass zu viele Leute bestellt worden waren, weil mehr Impfdosen aus einer Ampulle genommen werden dürfen, aber nicht mehr Personal da war. Er habe am Montag mit etwa 25 anderen Menschen gut 30 Minuten warten müssen, bis es voranging und die Aufklärung über die Impfung begann. Dasselbe berichtete eine Frau, die am Dienstag ihren am Rollator gehenden Schwiegervater (87) begleitete. „Heute war es super, aber gestern dauerte es sehr lang, als ich mit meiner 82-jährigen Schwiegermutter hier war.“ Die Pressestelle der Stadt Koblenz erklärt auf Nachfrage, warum es am Montag so lange dauerte: „Dies lag daran, dass die Personen zu früh gekommen sind.“ Zu der Vermutung des Vallendarers, dass die höheren Impfdosen den Ablauf verzögerten, sagt Pressesprecher Knaak: „Aus den Ampullen dürfen sechs Dosen entnommen werden, was auch getan wird, und entsprechend so viele Personen wurden eingeladen.“
Eine 86-jährige Koblenzerin war am Dienstag in Begleitung ihrer Tochter da. Diese hatte drei Stunden benötigt, um drei Angehörige online zu registrieren. „Das System ist immer mal abgestürzt, aber das passiert eben.“ Die Seniorin empfand den Ablauf am Dienstag reibungslos und gut. Ihre Schwester wurde am Vortag geimpft und habe dasselbe berichtet. „Für einen lebensrettenden Piks kann man doch mal ein bisschen warten. Wir haben doch alle Zeit.“ kst