Geschichte: Das Goldene Mainz

Wenn Herbert Bonewitz vom alten Mainz spricht, kommt er ins Schwärmen. Dann steigt ihm wieder der Geruch der Weinstuben in die Nase, die die verwinkelten Gassen der mittelalterlichen Stadt prägten.

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„Die waren so eng, dass man sich über die Straße die Hand reichen konnte.“ Die Altstadt mit ihren Fachwerkhäusern hat es dem Bub am meisten angetan. Auf dem Brand kann man Händlern über die Schulter schauen, die die Waren der Rheinschiffe anbieten. Zum Spielen zieht's den kleinen Herbert auf den Halle-Platz, auf den später das neue Rathaus geklotzt wird.

„Der war so groß, dass dort der Weinmarkt abgehalten wurde“, erinnert er sich. Die schöne Stadthalle nebenan ist damals eine der größten Deutschlands. Hier ist schon Bonewitz' Vater närrisch unterwegs. In die Neustadt mit ihren breiten Sichtachsen, die 1945 brutal weggebombt werden, verirrt sich Bonewitz hingegen eher selten – das Viertel der feinen Leute. „Die Jungs dort waren für uns nicht satisfaktionsfähig“, scherzt er. de