Der Schlagabtausch zum Thema „Früherkennung bei Prostatakrebs“

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Gehe ich zur Krebsfrüherkennung oder nicht? Das ist für viele Patienten die Gretchenfrage. Gerade bei der häufigsten Krebserkrankung in Deutschland, dem Prostatakrebs, gibt es seit Jahren Kritik an der Früherkennung. Zu Recht?

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Nein, sagt Dr. Ludger Franzaring, Chefarzt an der Klinik für Urologie und Kinderurologie am Koblenzer Kemperhof. Ja, meint Prof. Dr. Jean-François Chenot, Direktor der Abteilung Allgemeinmedizin an der Unimedizin Greifswald.

Jährlich wird in Deutschland laut Krebsregister Rheinland-Pfalz bei circa 66 000 Männern ein Prostatakarzinom diagnostiziert. Etwa 13 000 Männer sterben daran. Damit ist das Prostatakarzinom in Deutschland die häufigste Krebserkrankung und die dritthäufigste Krebstodesursache bei Männern. In Rheinland-Pfalz sind 2011 laut Krebsregister 3185 Männer an Prostatakrebs erkrankt und 722 daran gestorben. International findet sich ein Nord-Süd-Gefälle mit höheren Fallzahlen in Schweden als in Spanien.

Das größte Risiko zu erkranken besteht bei afro-amerikanischen Männern. Eine genetische Disposition ist daher anzunehmen, dies zeigt sich auch bei Fällen mit familiärer Häufung. Die Mehrzahl aller Erkrankungen wird im höheren Alter festgestellt, das mittlere Erkrankungsalter beträgt im Land 71,8 Jahre. Männer ab 45 Jahren können sich auf Kassenkosten einmal jährlich untersuchen lassen (Abtasten der Genitalien und der Lymphknoten in der Leiste, Tastuntersuchung der Prostata). Den PSA-Test bezahlen die Kassen allerdings nicht. ck

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