Mittelrheintal
Wissenschaftsverbände: Brücke bei St. Goar bedroht Welterbestatus

Mittelrheintal - Die im Mittelrheintal geplante Brücke bei St. Goar hat nach Ansicht mehrerer Wissenschaftsverbände wenig Aussicht auf Akzeptanz bei der Unesco.

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Mittelrheintal – Die im Mittelrheintal geplante Brücke bei St. Goar hat nach Ansicht mehrerer Wissenschaftsverbände wenig Aussicht auf Akzeptanz bei der Unesco.

Aus Sicht der Deutschen Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte (DGUF), der Internationalen Vereinigung zur europäischen Landschaftsschutzkonvention (Civilscape) und der Gesellschaft für die Prüfung der Umweltverträglichkeit (UVP-Gesellschaft) enthält die Visualisierungsstudie der Technischen Hochschule (TH) Aachen kein überzeugendes Argument, wie der Talabschnitt zwischen Fellen und Wellmich mit Brücke noch zum „Außergewöhnlichen Universellen Wert“ (Outstanding Universal Value) der Kulturlandschaft beitragen könne.

Welterbekommitee kann Brückenlösung nicht zustimmen

Die Wissenschaftsverbände berufen sich dabei auf die Begründung zum Beschluss des Welterbekomitees der Unesco, der am 28. Juli bei der Sitzung in Brasilia gefasst wurde.

Wie Christian Möller vom Vorstand der der DGUF betont, habe sich das Welterbekomitee in der Bewertung des geplanten Eingriffs in die historische Kulturlandschaft weitestgehend festgelegt. „Eine Brücke an dieser Stelle würde bedeuten, dass der entscheidende Außergewöhnliche Universelle Wert und damit der Welterbetitel für das gesamte Mittelrheintal verloren gehen würde“, so Möller.

Verbände plädieren für Tunnellösung

Am Planungsziel einer Brücke sollte daher realistisch nicht festgehalten werden. Eine Option für eine feste Rheinquerung sehen die Wissenschaftsverbände in einem Tunnel.

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