Polizei nach Weitefeld-Morden
„Wir können Menschen die Ängste nicht komplett nehmen“
Ein Polizeisiegel klebt an der Haustür, hinter der sich in der Nacht zum Sonntag die Gewalttat mit drei toten Familienmitgliedern ereignete.
Markus Klümper. Markus Klümper/dpa

In einer der größten rheinland-pfälzischen Fahndungsaktionen der vergangenen Jahre sucht die Polizei fieberhaft nach dem mutmaßlichen Dreifachmörder von Weitefeld. Die Tat löst Angst und Besorgnis aus. So reagiert die Polizei darauf.

Wo versteckt sich Alexander Meisner? Und welche Gefahr geht von ihm aus? Es sind Fragen wie diese, die seit der schrecklichen Gewalttat von Weitefeld am Sonntag für Angst und Besorgnis in der betroffenen Westerwaldregion und darüber hinaus sorgen. „Wir wissen, dass es in und um Weitefeld eine Verunsicherung gibt. Dies nehmen wir sehr ernst“, sagt Polizeisprecher Jürgen Fachinger gegenüber unserer Zeitung. „ Zur Wahrheit gehört aber auch: Wir als Polizei können den Menschen die Ängste nicht komplett nehmen. Wir suchen nach einer Person, die im Verdacht steht, mehrere Menschen getötet zu haben.“

Am Sonntag waren in der 2300-Einwohner-Gemeinde im Kreis Altenkirchen zwei Erwachsene und ein Jugendlicher brutal ums Leben gebracht worden. Dringend tatverdächtig ist der 61-jährige Alexander Meisner aus Elkenroth, der eine Vorgeschichte als Gewalttäter hat. Die Polizei sucht per Öffentlichkeitsfahndung nach dem Mann. Weiterhin sind viele Fragen offen – etwa nach dem Verhältnis zwischen mutmaßlichem Täter und Opfern.

Mit diesem aktuellen Passfoto fahndet die Polizei nach Alexander Meisner.
Polizei Rheinland-Pfalz/Fahndung

Die Polizei fahndet mit einem Großaufgebot, immer wieder kommt es zu Maßnahmen, etwa Durchsuchungen von Örtlichkeiten. „ Wir wissen nicht, wo er sich aufhält und in welchem Zustand er sich befindet, wir haben derzeit auch keine konkreten Hinweise auf einen bestimmten Aufenthaltsort. Er wird wissen, dass mit Hochdruck europaweit nach ihm gesucht wird“, sagt Fachinger. „Wenn unsere Kolleginnen und Kollegen Objekte durchsuchen, tragen sie ja nicht ohne Grund Schutzausrüstung.“

Das sei derzeit die Situation, mit der die Polizei, aber auch die Bevölkerung umgehen müsse. „Und wir stellen uns ihr auch. Wir zeigen in hohem Maße Präsenz, über die Fahndungsmaßnahmen hinaus. Und das Angebot an die Bürgerinnen und Bürger wird auch positiv angenommen.“

Die Suche nach Alexander Meisner ist auch nach Fachingers Kenntnis eine der größten Fahndungsmaßnahmen nach einer Einzelperson der vergangenen Jahre im nördlichen Rheinland-Pfalz. „Und alle Kolleginnen und Kollegen sind hochmotiviert bei der Sache, alle wollen die Sache so schnell wie möglich klären. Viele arbeiten fast rund um die Uhr mit großem persönlichem Einsatz an einem Ziel, dem Auffinden des Tatverdächtigen.“ Rund 500 Hinweise aus der Bevölkerung waren bis Donnerstag bei der Polizei angekommen. Alle werden überprüft.

Inzwischen liegen auch die vorläufigen Ergebnisse der rechtsmedizinischen Untersuchungen der Mordopfer vor, wie die Staatsanwaltschaft Koblenz mitteilt. Demnach starben die drei Personen an Schuss- und Stichverletzungen. An den Leichen des Ehepaars seien jeweils sowohl Schuss- als auch Messer- und Stichverletzungen nachgewiesen worden, woran beide letztlich verblutet seien. Bei dem 16 Jahre alten Sohn sei eine tödliche Schussverletzung festgestellt worden.

Hinweise an die Polizei unter Telefon 0261/10350399

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