Irgendwann, da ist sich der Mainzer Virologe Prof. Dr. Bodo Plachter, ganz sicher, „werden wir zu einem normalen Leben zurückkehren. Wir werden vielleicht weiter Abstand halten, und auch das leidige Händeschütteln könnte vorbei sein“. Der stellvertretende Direktor des Instituts für Virologie an der Unimedizin Mainz ist alt genug, sagt der 62-Jährige, um sich an andere Pandemien zu erinnern. Wie beim Coronavirus habe es auch beim HI-Virus und Aids viel Aufregung gegeben. „Heute leben wir mit HIV. Wir wissen, wie wir uns schützen können und dass es Therapien gibt.“ Wann dies bei der Corona-Pandemie der Fall sein wird, dazu will Plachter keine Prognose abgeben. Im Interview mit unserer Zeitung spricht er über den bevorstehenden Pandemieherbst, die Hoffnung auf einen Impfstoff und Corona-Leugner:
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Die Zahl der gemeldeten Corona-Neuinfektionen hat den höchsten Tageswert seit April erreicht. Stehen wir vor einer zweiten Welle? Oder sind wir schon mittendrin?
Die Frage ist, wie man eine Corona-Welle definiert. Das ist kein feststehender Begriff in der Virologie.