Rheinland-Pfalz. Wenn bereits am Sonntag Bundestagswahl wäre, würden nur vier Parteien den Sprung ins Parlament schaffen. Zumindest, wenn es nach den rheinland-pfälzischen Stimmen geht. Die CDU könnte mit 33 Prozent der Stimmen rechnen und wäre deutlich stärkste Kraft. Bei der Bundestagswahl vor vier Jahren kamen die Christdemokraten in Rheinland-Pfalz nur auf 24,7 Prozent.
Zweitstärkste Kraft wäre aktuell die SPD mit 19 Prozent. Vor vier Jahren waren die Sozialdemokraten in Rheinland-Pfalz mit 29 Prozent noch an der Spitze. Die Zahlen gehen aus dem neuen Rheinland-Pfalz-Trend des SWR Politikmagazins „Zur Sache“ hervor.
Größter Verlierer wäre die FDP
Dicht hinter der SPD auf Rang drei liegt laut der repräsentativen Umfrage aktuell die AfD. Mit 18 Prozent würde sie ihr Ergebnis im Vergleich zu 2021 verdoppeln. Die Grünen könnten mit 13 Prozent rechnen – etwa genauso viel wie bei der letzten Wahl. Größter Verlierer wäre die FDP, die aktuell nur auf 4 Prozent kommt (2021: 11,7 Prozent). Auch die Linke und das Bündnis Sahra Wagenknecht BSW kämen auf 4 Prozent und würden wie die FDP den Einzug in den Bundestag knapp verpassen.
Im Vergleich zu aktuellen Umfragen im gesamten Bundesgebiet schneidet die CDU in Rheinland-Pfalz etwas besser ab, die SPD sogar deutlich. Die AfD hingegen erhält bundesweit mehr Zustimmung. Grüne und FDP liegen in etwa auf dem gleichen Level. Die Linke und das BSW hingegen würden den Sprung über die 5-Prozent-Hürde in aktuellen Umfragen schaffen.
Welchen Kanzler wünschen sich die Menschen in Rheinland-Pfalz?
In der rheinland-pfälzischen Umfrage kann keiner der vier Kanzlerkandidaten überzeugen. Den größten Zuspruch erhält aktuell Friedrich Merz (CDU) mit 32 Prozent. 57 Prozent halten ihn nicht für einen guten Kanzler. Von Robert Habeck (Grüne) sind 27 Prozent überzeugt, 64 lehnen ihn ab. 24 Prozent der Rheinland-Pfälzer halten Olaf Scholz (SPD) für einen guten Kanzler, 68 Prozent sind ganz anderer Meinung. Nur Alice Weidel lehnen noch mehr Wähler ab – 18 Prozent der Befragten unterstützen sie, 75 Prozent meinen, sie wäre keine gute Kanzlerin.
Bei der Frage, um welche Probleme sich die Politik in Deutschland am drängendsten kümmern müsse, nannten 47 Prozent der Befragten Zuwanderung und Flucht als wichtigstes Problem. Im Vergleich zu einer Umfrage im Dezember ist das ein Zuwachs von 19 Prozentpunkten. In den vergangenen Wochen hatte die Diskussion um Migration und die Brandmauer im Bundestag die Schlagzeilen dominiert. 66 Prozent der Rheinland-Pfälzer spricht sich indes für dauerhafte Kontrollen an deutschen Außengrenzen aus, um irreguläre Zuwanderung zu begrenzen. 27 Prozent halten dies für falsch.
Wie es um weitere Themen steht
Die Wirtschaft halten 45 Prozent der Befragten in Rheinland-Pfalz ebenfalls für wichtig (plus 8 Prozentpunkte). Dahinter folgen mit großen Abstand Umweltschutz und Klimawandel mit 13 Prozent, Bildung sowie Krieg und Frieden mit 9 Prozent. Auch soziale Ungerechtigkeit und Alterssicherung spielen mit 8 Prozent offenbar kaum eine Rolle.
Die Daten des Rheinland-Pfalz-Trend basieren auf einer repräsentativen Telefon- und Online-Befragung des Wahlforschungsinstituts Infratest Dimap unter 1155 wahlberechtigten Rheinland-Pfälzern. Die Befragung fand zwischen dem 5. bis 10. Februar statt.