Großbaustelle Rheinböllen
Warum kippte der Leimlaster auf der A61 um?
In der Großbaustelle auf der A61 ist Ende Februar ein Sattelschlepper umgekippt. In dem Abschnitt der A61 gilt Tempo 60. Derzeit wertet die Autobahnpolizei Gau-Bickelheim den Fahrtenschreiber aus.
Dupuis Werner. Werner Dupuis

14 Stunden lang standen Auto- und Lastwagenfahrer am 24. Februar auf der A61 im Stau. Ein mit Leim beladener Sattelschlepper war mitten in der Großbaustelle umgekippt. Es ist nicht der erste Unfall in dem Nadelöhr zwischen Rheinböllen und Stromberg.

Die Spuren des Unfalls sind auch Tage später noch sichtbar. Die Schutzwände am Rande der Fahrbahn an der A61, in der noch vor wenigen Tagen breite Löcher geklafft haben, sind mittlerweile ausgetauscht. Auch die kleinen Betonbrocken auf dem Boden sind längst zusammengekehrt worden. Nur die schlingernden schwarzen Bremsspuren erinnern noch an den Unfall, der sich an dieser Stelle in der vergangenen Woche zugetragen hat. Ein Verkehrsschild warnt vor einer Ölspur. Für Lastwagen- und Autofahrer gilt in diesem Abschnitt Tempo 60.

Am 24. Februar gegen 14.30 Uhr ist hier ein Lastwagen mitten auf der Autobahn umgekippt und hat damit einen 14 Stunden andauernden Stau auf der wichtigen Nord-Südachse verursacht (wir berichteten). Der Sattelschlepper krachte dabei ausgerechnet in der Großbaustelle zwischen Rheinböllen und der Rastanlage Hunsrück in den Beton, die seit Jahren die Nerven der Auto- und Lkw-Fahrer strapaziert.

Der Leim, mit dem das Unfallfahrzeug beladen war, ist abgepumpt worden. Auch d en Laster selbst, der quer über der Autobahn lag, haben Bergungskräfte mithilfe von Spezialkränen mühsam wieder aufgestellt. Der 54-jährige Fahrer kam mit dem Schrecken davon. Offen ist indes weiter die Frage nach der Ursache. Die zuständige Autobahnpolizei in Gau-Bickelheim teilte auf Anfrage unserer Zeitung mit, dass derzeit der Fahrtenschreiber ausgewertet wird. Wann Ergebnisse vorliegen, ist demnach noch unklar.

Könnte auch die Verkehrsführung zum Unfall beigetragen haben? Denn die Fahrspur wird an der Stelle zweispurig verschwenkt und ist leicht abschüssig. Das sei notwendig, „um den Verkehr in Fahrtrichtung Ludwigshafen wieder auf seine Richtungsfahrbahn zu leiten“, heißt es dazu auf Anfrage unserer Zeitung von der Autobahn GmbH West, Außenstelle Wiesbaden. Denn die Richtungsfahrbahn Speyer ist im Zuge der Bauarbeiten auf einem rund 3,7 Kilometer langen Abschnitt zwischen der Anschlussstelle Rheinböllen und der Tank- und Rastanlage Hunsrück gesperrt. „Um den Verkehr auch in Fahrtrichtung Ludwigshafen aufrechtzuerhalten, läuft er über die Richtungsfahrbahn Koblenz“, erklärt Maximilian Angst von der Autobahn GmbH West. „Hierfür sind die Verschwenkungen am Anfang und am Ende des gesperrten Streckenabschnitts notwendig.“

Noch sieht man Spuren des Lkw-Unfalls. Er löste einen 14 Stunden andauernden Stau auf der wichtigen Nord-Süd-Achse aus.
Dupuis Werner. Werner Dupuis

Es ist nicht der erste Unfall, der sich in der Großbaustelle der A61 ereignet. Erst am 10. Januar ist an dem Nadelöhr ein Fleischlaster umgekippt. Der 52-jährige Fahrer war ebenfalls am Ende der Baustellenverschwenkung in Fahrtrichtung Ludwigshafen rechts von der Straße abgekommen und landete schließlich im Grünstreifen, wo der Lastwagen dann umkippte.

Erst am 10. Januar kippte ein Lastwagen am Ende der Baustellenverschwenkung zwischen Rheinböllen und der Raststätte Hunsrück-West um.
Markus Kilian

Der Fahrer wurde bei dem Unfall nicht verletzt. Sein Kühllastwagen musste allerdings aufwendig von Hand umgeladen werden. Erst danach wurde das Fahrzeug mit einem Kran wieder aufgerichtet und geborgen. Auch damals bildete sich in der Folge ein langer Stau und der Verkehr musste großräumig umgeleitet werden.

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