Wandertipp: Seitensprung Kluckertspfad lockt mit wilder Romantik
Wandertipp: Abenteuer im milden Westen – Seitensprung Kluckertspfad lockt mit wilder Romantik
Wilde Romantik und malerische Ausblicke sorgen für viel Abwechslung. Foto: ideemedia/Todt
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Kindel. Ruhige und teils auch abenteuerliche Waldpassagen, ein wildromantischer Bach mit Schlucht und Wasserfall, tolle Aussichten und offene Wiesen sowie akkurat angelegte Rebenzeilen locken an der Mosel zu einem neuen Seitensprung. Der Kluckertspfad zeigt: Deutschlands milder Westen kann auch mit wilder Natur punkten.

Mitten in den Weinbergen oberhalb von Kindel beginnen wir an der Grillhütte die Rundwanderung auf dem Seitensprung Kluckerts-pfad. Anfangs umfängt uns dabei Laubmischwald, bald dominieren aber Nadelbäume die unmittelbare Wegumgebung. Nach 500 Metern passieren wir ein altes, längst neu besiedeltes Windbruchareal, das uns nach links den Blick zur Mosel erlaubt. Dort, wo unser Weg scharf nach rechts in das Tal des Kluckerter Baches abknickt, lockt auf einem Vorsprung eine tolle Aussicht ins Moseltal und auf Kröv sowie zur Klosterruine Wolf. Auch eine Bank steht zum Verweilen bereit, und etwas oberhalb des Weges bietet eine kleine Schutzhütte weitere Rastgelegenheit. Danach wird es abenteuerlich: Der enge Pfad führt uns durch die sehr steil abfallende Hangflanke, und tief unter uns rauscht der Kluckerter Bach.

Ein erster Steg überbrückt eine schwierige Stelle, und seltene Hirschzungenfarne krallen sich fast märchenhaft an den Fels. Dann ist es so weit: Die Vegetation gibt den Blick auf die tiefe Schlucht des Baches frei, und wir dürfen nach 1,1 Kilometern den Bach über einen zweiten Steg queren. Vom Steg aus haben wir talaufwärts einen Wasserfall im Blick, während nach links der tiefe Einschnitt ins Grundgebirge besonders deutlich wird. Als hätte jemand Mikado gespielt, liegen Baumstämme quer im Tal und zeugen von der Kraft, die Wind und Wasser auch hier ausüben.

Wir folgen dem Pfad wieder in Richtung Moseltal und können den Blick erstmals über das Mühlenbachtal schweifen lassen. An der Weggabelung kennt der Seitensprung einmal wieder nur eine Richtung: bergauf. Am Waldrand genießen wir an einer Bank den Blick nach rechts auf Traben-Trarbach und die Ruine Grevenburg. Ein Stichweg bringt uns zur Hangkante, wo nach 3,8 Kilometern eine Bank parat steht, von der wir das herrliche Moselpanorama in Richtung Ürzig in Ruhe auskosten können. 300 Meter später stehen wir in der Klosterruine. Abwechslungsreich führt uns die Route durch Wiesen und Hecken, bis wir nach 5,4 Kilometern durch die Weinberge in Richtung Mühlbachtal streifen. Links verbirgt sich im üppigen Grün der Gehölze der Bach. Bequem steigt der Weg nur sanft an. Nach acht Kilometern wird es dann wieder etwas sportlicher, bis nach 9,6 Kilometern der Kluckerter Bach erreicht wird. Im Bogen erreichen wir nach einem Streifzug durch duftende Blumenwiesen den Böngertsbach und können über eine Freifläche hinweg den nächsten schönen Blick zur Mosel genießen.

Wir passieren das Wasserwerk, erreichen den Waldrand und kommen zu einer letzten besonderen Attraktion: der Ausgrabung einer gallorömischen Villa. Wir lernen, dass bereits die Kelten den Weinbau kultivierten und Eichenfässer nutzten, was die Römer später von den Kelten übernahmen. Nach 12,7 Kilometern endet die Rundtour wieder an der Grillhütte.

Buchtipp: „Seitensprünge am Moselsteig“, Bände 1 (Trier bis Bernkastel-Kues) und 2 (Bernkastel-Kues bis Koblenz) mit ausführlichen Anfahrts- und Wegbeschreibungen, Einkehr- und Ausflugstipps sowie aktuellen GPS-Daten und QR-Code-Anbindung zur einfachen Navigation zu den Ausgangspunkten oder per Smartphone-App für unterwegs, je 12,95 Euro pro Pocket-Band. Weitere Infos unter www.ideemediashop.de

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