Von Ursula Samary/Frieder Bluhm
Gleich acht gefälschte 50-Euro-Noten landeten in der Kasse des Vereins, der jetzt ein bitteres Minus verkraften muss. Offenbar hat ein Gauner den Trubel ausgenutzt. Dass aber im Land jetzt auch gezielt in Festzelten versucht wird, Blüten „zu waschen“, wollte die Polizei nicht bestätigen. Aus ermittlungstaktischen Gründen gab sich die Kripo Mayen zum konkreten Fall recht zugeknöpft. Das Landeskriminalamt (LKA) ist in die Ermittlungen eingebunden.
Zuvor waren im Mai bereits in Bad Neuenahr-Ahrweiler falsche Fuffziger aufgetaucht: In einem Fall bemerkte eine Kassiererin nach dem Obstverkauf im Wert von weniger als 3 Euro zu spät, dass ihr eine Blüte angedreht worden war. In einem anderen Fall am selben Wochenende war in einem Supermarkt eine Kassiererin misstrauisch, als ein etwa 60-jähriger Mann ihr Scheine reichte. Der Kunde, der schlecht Deutsch sprach, bezahlte mit anderem Geld und fuhr mit einem Mercedes Transporter mit rumänischem Kennzeichen davon.
Nach Angaben des Landeskriminalamts stiegen in den vergangenen beiden Jahren die Falschgeldfälle leicht. Aber dies wird allein damit erklärt, dass eine größere Menge in der Westpfalz beschlagnahmt werden konnte. Im Zehnjahresvergleich sei auf Bundes- und Landesebene eine eher rückläufige Tendenz zu beobachten. Im vergangenen Jahr fielen in Rheinland-Pfalz bei Prüfgeräten 2085 Fälschungen auf, wie LKA-Sprecherin Julia Emmerling sagt. Neben regionalen Einzelfälschungen von schlechter Qualität stamme der größte Teil der falschen Euro-Noten aus Druckereien in Italien (sogenannte Napoli-Group) und aus Bulgarien. Dies zeigen die Spuren der Druckplatten.
Die Bundesbank hat 2013 rund 39 000 falsche Euro-Scheine im Nennwert von 2,1 Millionen Euro registriert. Dies sei ein Rückgang von rund 6 Prozent. Rein rechnerisch entfielen damit fünf falsche Banknoten auf 10 000 Einwohner.
20- und 50-Euro-Noten sind dabei mit jeweils rund 40 Prozent die am häufigsten verbreiteten falschen Scheine, wie die Bundesbank berichtet. Die sicherste Methode, Falschgeld auf die Spur zu kommen ist das Prinzip „Fühlen – Sehen – Kippen“, um die Sicherheitsmerkmale auch ohne zusätzliche Prüfgeräte zu erkennen.
Hier finden Sie Hinweise, wie man sich vor Falschgeld schützen kann: http://ku-rz.de/falschefuffziger