Toptipp: Wanderung für Kinder auf dem Trifels-Erlebnisweg zur Reichsburg
Toptipp: Wanderung für Kinder auf dem Trifels-Erlebnisweg zur Reichsburg
Für Kinder hat die Reichsburg Trifels Besonderes zu bieten. Fotos: Heidrun Braun/Rheinland-Pfalz Tourismus

Annweiler. Die Kinder Clara und Johann sind Geschwister und leben im Mittelalter. Sie sind die Hauptakteure auf dem 3,6 Kilometer langen Trifels-Erlebnisweg, der an der Touristinformation in Annweiler beginnt und die hoch über der Stauferstadt thronende Reichsburg Trifels zum Ziel hat. Um mit den beiden in Kontakt zu treten und sie als gut informierte Gästeführer zu buchen, bedarf es der SÜW-Erlebnis-App.

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Dank Augmented Reality tauchen die beiden per Scan an besonders interessanten Plätzen auf und haben eine Menge aus ihrem Leben in längst vergangenen Zeiten zu erzählen. „Der Trifels-Erlebnisweg ist inhaltlich und sprachlich so konzipiert, dass der Aufstieg zur Burg auch Kindern Spaß macht. Unterwegs gibt es Picknickplätze und Spielgeräte, wie zum Beispiel eine Rutsche oder eine Kletterwand, damit die Familien zwischendurch immer mal einen Stopp einlegen können“, sagt Christina Abele, Geschäftsführerin vom Büro für Tourismus in Annweiler am Trifels.

Die App kann bereits zu Hause oder vor Ort in der Annweiler Touristinformation am Meßplatz 1 aufs Smartphone geladen werden. Unterwegs funktioniert sie auch offline. In der Touristinformation gibt es außerdem eine Menge Informationsmaterial zum Trifelsland und Rätselkarten für das Quiz unterwegs. An den insgesamt 18 Stationen entlang des Weges gibt es auch Videos anzusehen und Audiodateien zum Anhören. So stehen die Chancen gut, die Rätsel zu lösen und oben auf der Burg angekommen für die richtige Lösung mit einer Überraschung belohnt zu werden.

Die 270 Höhenmeter hinauf auf den Sonnenberg sind bei so viel Abwechslung ein Kinderspiel und von Meter zu Meter erfahren die Wanderer von Clara und Johann eine Menge zur Geschichte der Burg und dem Leben im Mittelalter: Wer aß saftigen Braten und wer konnte sich nur Getreidebrei leisten? Wie lebten die Ritter auf der Burg und womit beschäftigten sich die Mönche im Kloster? Den wichtigsten Persönlichkeiten dieser Zeit begegnen die Kinder per App sogar hautnah: Kaiser Barbarossa mit seinem roten Bart und dem berühmten Trifels-Gefangenen Richard Löwenherz. Die Burg selbst erfüllt auch alle Erwartungen mit dem beeindruckenden Kaisersaal, schmalen Gängen, geheimnisvollen Nischen und den Treppen nach ganz oben zur Panoramaaussicht über den Pfälzerwald bis zu den Vogesen und über die Rheinebene bis zum Schwarzwald.

Der Burgherr Benjamin Seyfried mit Schwert.
Heidrun Braun/Rheinland-Pfalz To

Und auch einen Schatz bleibt die Burg nicht schuldig. In der Schatzkammer funkeln in Vitrinen die kostbaren Reichskleinodien, die Herrschaftszeichen der deutschen Könige und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Zunächst bestanden sie aus der Heiligen Lanze, der mit Edelsteinen reich verzierten Krone und dem Kreuz. Im Laufe der Jahrhunderte kamen das Reichsschwert, der Reichsapfel und das Zepter hinzu. Der Besitz dieser Zeichen der Macht war Voraussetzung für die Anerkennung des Kaisers. Deshalb mussten sie an einem sicheren Platz aufbewahrt werden. Im 12. und 13. Jahrhundert waren das die dicken Mauern der Burg Trifels, und es hieß: „Wer den Trifels hat, hat das Reich.“ Die auf der Trifels ausgestellten Reichskleinodien sind originalgetreue Nachbildungen, die Originale von unschätzbarem Wert werden in der Schatzkammer des Kunsthistorischen Museums Wien in der Hofburg aufbewahrt.

An jedem zweiten und vierten Samstag um 14 Uhr finden noch bis 31. Oktober kostenlose Burgführungen statt. Burgherr Benjamin Seyfried, der die Trifels im Namen der Generaldirektion Kulturelles Erbe in Rheinland-Pfalz verwaltet, sorgt dafür, dass insbesondere die Kinder auf der Trifels Besonderes erleben. Zum Beispiel gibt es Gelegenheit die Nachbildung des Reichsschwertes selbst in die Hand zu nehmen. Es wurde bei der Krönung dem neuen Herrscher überreicht und nach dem Zeremoniell mit der Spitze nach oben getragen. Und auch das Prägen einer golden oder silbern glänzenden Münze mit einem kräftigen Hammerschlag im Burghof wird zum bleibenden Erlebnis, das natürlich auch Erwachsenen Spaß macht.

Burg Trifels hat bis zum 31. Oktober von Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen von 10 bis 18 Uhr sowie im November an Wochenenden und Feiertagen von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet für Erwachsene 4,50 Euro, für Kinder und Jugendliche 3,50 sowie als Familienkarte (ein Erwachsener mit bis zu vier Kindern) 4,50 Euro. Mit der Gästekarte „Pfalzcard“ ist der Eintritt kostenfrei. Heidrun Braun

Nähere Informationen: Pfalz.Touristik, Martin-Luther-Straße 69, Neustadt an der Weinstraße, Telefon 06321/391 60, www.pfalz.de, www.rlp-tourismus.de/pfalz

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