Brandleichen vom Rodder Maar
„Taten mit hoher Brutalität heimtückisch begangen“
Nahe dem Tatort: Am 20. Oktober wurden bei Niederdürenbach zwei verbrannte Leichen gefunden
Thomas Frey. picture alliance/dpa

Zwei verbrannte Leichen am Rodder Maar – der Leitende Oberstaatsanwalt Mario Mannweiler findet klare Worte: „Nach dem Ergebnis der Ermittlungen wurden die Taten mit hoher Brutalität heimtückisch begangen.“ Nun wurde Anklage erhoben: wegen Mordes.

Mit der ländlichen Idylle nahe dem Rodder Maar bei Niederdürenbach in der Verbandsgemeinde Brohltal im Kreis Ahrweiler war es im vergangenen Oktober schlagartig vorbei: Nachdem ein Anwohner dort an einem Sonntagmorgen ein Feuer in der Nähe des kleinen Gewässers bemerkt hatte, wurden zwei verbrannte Leichen gefunden. Jetzt rückt die gerichtliche Aufarbeitung näher: Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat Anklage wegen gemeinschaftlichen Mordes erhoben.

Beschuldigt werden zwei Deutsche, eine 51-jährige Frau und ein 40-jähriger Mann, wie aus der Mitteilung des Leitenden Oberstaatsanwalts Mario Mannweiler hervorgeht. Gegen sie besteht der Verdacht des gemeinschaftlichen Mordes in Tateinheit mit gemeinschaftlichem Raub mit Todesfolge in zwei Fällen. Die 51-Jährige hat die Tatvorwürfe bestritten, der 40-Jährige hat von seinem gesetzlichen Schweigerecht Gebrauch gemacht. Beide sitzen weiter in Untersuchungshaft. „Das Landgericht hat nunmehr über die Eröffnung des Hauptverfahrens und die Fortdauer der Untersuchungshaft zu entscheiden“, informiert Mannweiler – wann sich also die Koblenzer Schwurgerichtskammer mit dem Fall befasst, ist noch offen.

Das Ortsschild von Niederdürenbach.
Thomas Frey. picture alliance/dpa

In der kürzlich zugestellten Anklageschrift wird den beiden Angeschuldigten vorgeworfen, am 16. Oktober im Wohnhaus der 51-Jährigen im Landkreis Ahrweiler einen mit den beiden bekannten 61-jährigen Deutschen aus dem Donnersbergkreis in der Pfalz gemeinschaftlich getötet zu haben. Den Plan haben die beiden laut Anklage gemeinsam gefasst. Er liest sich unfassbar brutal: Der mutmaßliche Täter soll dem Opfer zunächst einen Messerstich in den Hals versetzt und ihm anschließend mit einem Hammer mindestens zwei Schläge gegen den Kopf versetzt haben, die schließlich zum Tod führten.

Weiter ging es demnach dann am Abend des 19. Oktober, ebenfalls im Wohnhaus im Kreis Ahrweiler, nicht minder brutal: Dann sollen die beiden einen ebenfalls mit ihnen bekannten 28-jährigen Deutschen aus dem Landkreis Altenkirchen ebenfalls mit Hammerschlägen gegen den Kopf gemeinschaftlich getötet haben. Dann sollen sie die Leichname zum Rodder Maar gebracht und angezündet haben – zur Verdeckung der Taten.

„Zwischen den beiden Tatopfern bestand offenbar keine Verbindung. Die Taten stehen in keinem unmittelbaren Zusammenhang zueinander“, heißt es in Mannweilers Mitteilung. Der Leitende Oberstaatsanwalt wird folgendermaßen zitiert: „Nach dem Ergebnis der Ermittlungen wurden die Taten mit hoher Brutalität heimtückisch begangen. Die arglosen Opfer versahen sich keines Angriffs und wurden überrascht. Wesentliches Tatmotiv dürfte Habgier gewesen sein.“ Laut Anklage nahmen die mutmaßlichen Täter Wertgegenstände ihrer Opfer an sich, unter anderem ein Auto.

Top-News aus der Region