Der Fahndungsaufruf nach Alexander Meisner ist am Mittwochabend in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ... ungelöst“ thematisiert worden. Moderator Rudi Cerne berichtete kurz, aber prägnant über den mutmaßlichen Dreifachmord von Weitefeld im Westerwald – der 61-jährige Meisner ist dringend tatverdächtig, in dem 2300-Einwohner-Dorf im Kreis Altenkirchen ein Ehepaar (44, 47) sowie den 16-jährigen Sohn getötet zu haben.
Am vorvergangenen Sonntag, 6. April, soll der einschlägig vorbestrafte Mann die Familie in Weitefeld brutal getötet haben.Die 44-jährige Ehefrau wählte laut Polizei wohl selbst noch den Notruf.Bei der Ankunft fanden die Beamten sie, den 47 Jahre alten Ehemann undden 16 Jahre alten Sohn tot. Die drei Menschen starben laut Rechtsmedizin an Schuss- und Stichverletzungen. Die Polizisten beobachteten auch einen Menschen beider Flucht – verfolgten ihn allerdings nicht. Das mögliche Motiv für dieTat ist unklar, ebenso die mögliche Verbindung zwischen Opfern und mutmaßlichem Täter.

Gezeigt wurden in der Livesendung die beiden veröffentlichten Fahndungsfotos Meisners, Rudi Cerne referierte die Personenbeschreibung, die seit Montag, 7. April, öffentlich ist. Im Namen der Ermittler der Kripo bat Cerne darum, sich umgehend zu melden, wenn man Hinweise auf den Verbleib des Gesuchten hat. Er warnte aber auch ausdrücklich davor, sich dem Tatverdächtigen in den Weg zu stellen: „Er ist brandgefährlich.“
Nun hofft die Polizei auf Hinweise, die zur Ergreifung führen. Wie das Polizeipräsidium Koblenz im Vorfeld der Sendung gegenüber unserer Zeitung erklärte, wurde das Personal am Hinweistelefon für Mittwochabend verstärkt. Die Ermittler befinden sich in ständiger Alarmbereitschaft. Kriminalhauptkommissar Sven Dielmann von der Polizeiinspektion Betzdorf war nach München gereist, wo sich das Aufnahmestudio des TV-Klassikers befindet. Hinweisgeber können auch im Studio anrufen. Außerdem wies Cerne auf ein gesondertes Hinweistelefon der Polizei Koblenz hin, bei dem auch anonym Hinweise abgegeben werden können: 0261/103-50555.
Von den Möglichkeiten, Kontakt zur Polizei aufzunehmen, wurde am Mittwochabend offenbar reichlich Gebrauch gemacht. Bis 23 Uhr kamen bei den Ermittlern circa 80 Hinweise ein, die fortlaufend bewertet wurden, wie Polizeisprecher Jürgen Fachinger unserer Zeitung am Abend mitteilte.

„Die Unsicherheit macht etwas mit den Menschen“
Während die Polizei nach dem mutmaßlichen Dreifachmörder von Weitefeld sucht, will sie zugleich die Menschen vor Ort nicht allein lassen. Viele sind nach wie vor tief betroffen von der Tat – und verängstigt, weil der Täter noch auf freiem Fuß ist.
Die Sendung hatte mit einem Filmbeitrag über ein ungelöstes Verbrechen in der Nähe von Kiel begonnen. In Schwentinental endete ein Discobesuch für einen jungen Mann fatal – er wurde so brutal zusammengeschlagen, dass er stundenlang notoperiert werden musste.
Unmittelbar vor der Schilderung des Weitefeld-Falls berichtete Cerne dann in einem „Update“ über zwei Fälle, die in früheren Ausgaben der Sendung vorgestellt wurden und inzwischen aufgeklärt werden konnten. Bei einem dauerte es allerdings mehr als 20 Jahre, bis ein DNA-Treffer den Täter überführte. So lange wollen die rund 100 Ermittlerinnen und Ermittler der Soko Weitefeld nicht warten müssen. Und die Menschen im Westerwald auch nicht.
Die „Aktenzeichen XY“-Sendung kann in der ZDF-Mediathek gestreamt werden.
10.000 Euro Belohnung: Wo ist Alexander Meisner?
Seit Montag, 7. April, wird per Öffentlichkeitsfahndung nach Alexander Meisner gesucht. Der Mann mit kasachischem Hintergrund lebte zuletzt in Elkenroth, wenige Kilometer von Weitefeld (beides Kreis Altenkirchen) entfernt. Der 61-Jährige gilt als gewalttätig, hat eine einschlägige Vorgeschichte, saß auch schon jahrelang im Gefängnis. Laut Fahndungsaufruf ist er 1,74 Meter groß, wiegt 74 Kilogramm, hat braune Haare und blau-graue Augen. Besondere Merkmale sind Narben am rechten Oberarm, am linken Unterarm sowie an der Augenbraue. Auf dem linken Handrücken trägt er ein Tattoo, das „Katja“ in russischer Schreibweise zeigt. Die Staatsanwaltschaft hat für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, eine Belohnung in Höhe von 10.000 Euro ausgesetzt. Hinweise an die Polizei unter Telefon 0261/10350399