Wir starten am Fähranleger St. Goar und folgen dem Rheinradweg stromaufwärts. Fuß- und Radweg, Bundesstraße und Eisenbahn quetschen sich hier zwischen den Rhein und den Steilhang. Es ist die Stelle des Mittelrheintals, an dem der Fels am steilsten und das Wasser am schmalsten und tiefsten ist. Doch die Loreley bei Stromkilometer 555 ist nicht nur ein anspruchsvoller Ort für Fluss-Schiffer, sondern gilt auch als das Symbol der Rheinromantik.
Unsere Rheinpartie bietet uns nach der Loreley einen herrlichen Blick auf Oberwesel mit der Schönburg im Hintergrund. Die Stadt der Türme und des Weins ist südlicher Wendepunkt der Tour. Vom Marktplatz Oberwesel radeln wir zum Koblenzer Torturm am nördlichen Rand der Stadtmauer. Es folgt ein anspruchsvoller Anstieg auf der K 93 in Richtung Niederburg, bei dem man getrost auch die E-Bike-Reserven nutzen darf. Der Blick von dem Panoramasträßchen ist überwältigend. Das Günderodehaus liegt unterhalb der Straße.
Weiter geht es zum Ortsrand von Urbar, wo wir zu dem Loreleyblick Maria Ruh abbiegen, der direkt gegenüber der Loreley an der Hangkante liegt. Die hügelige Fahrt setzt sich am Rheinhang fort. Über Biebernheim geht es hinab zur Burg Rheinfels, dem nächsten Höhepunkt unserer Tour. Am Fuß der Burg liegt St. Goar. Zurück am Fähranleger St. Goar blicken wir hinüber zur Schwesterstadt St. Goarshausen, wo auch die kurze Tour-Variante startet.
Rückweg ohne Fahrradweg
In St. Goarshausen beginnt der Loreley-Aar-Radweg, dem wir zum Bahnhof St. Goarshausen und in das Hasenbachtal folgen. Dort wird die ehemalige Trasse der Nassauischen Kleinbahn als Rad- und Wanderweg genutzt. Dass es nicht nur im Mittelrheintal spektakuläre Burgruinen gibt, beweist Burg Reichenberg (die sich im Privatbesitz befindet und nicht besichtigt werden kann) mit ihrer beeindruckenden Schildmauer.
Den besten Blick auf die Burg müssen wir uns mit einem anspruchsvollen Aufstieg erarbeiten. Über die Hochfläche gelangen wir, teils auf den Spuren einer alten Römerstraße, zu Odins Mühle. Die ehemalige Gemeindemühle liegt im idyllischen Forstbachtal. Den Höhepunkt unserer Tour haben wir uns bis zum Schluss aufgehoben. Über die Ortschaft Bornich geht es zur Loreley selbst. Der Schieferfelsen ragt 132 Meter über dem Rhein empor und ist Anziehungspunkt für Touristen aus aller Welt.
Für den Rückweg steht leider kein Fahrradweg zur Verfügung, so dass wir auf die L 338 ausweichen müssen. Auf der kurvenreichen Straße geht es hinab nach St. Goarshausen und zur Fähre. Während der Überfahrt können wir noch einmal den Blick auf die beiden Schwesterstädte mit den Burgen Katz und Rheinfels genießen, ehe wir am Fähranleger St. Goar oder am Bahnhof zurück am Ausgangspunkt unserer Tour sind.
Buchtipp: „Traumtouren – E-Bike und Bike“, Bände 1 bis 9. Die Kurzbeschreibung stammt aus dem neuen Band 9 „Mittelrheintal / Rheingau – Radeln im Welterbe“, jeder Band 192 Seiten, 16,80 Euro. Weitere Infos unter www.ideemediashop.de