Ein Prozess um eine Messerattacke in Boppard ist am Koblenzer Landgericht angelaufen. Der Angeklagte, ein 40-jähriger Rumäne, muss sich seit Dienstag vor der 14. Strafkammer um Richter Rupert Stehlin verantworten. Die Anklage lautet auf versuchten Totschlag, der 40-Jährige sitzt seit seiner Festnahme im Dezember des vergangenen Jahres in der JVA Koblenz in Untersuchungshaft. Er soll einen Menschen mit einem Messer massiv verletzt haben.
Dem Mann wird von der Staatsanwaltschaft im Detail vorgeworfen, in der Nacht vom 27. Oktober des vergangenen Jahres versucht zu haben, den Geschädigten bei einer Tauffeier mit einem Messer zu töten. Bei der Feierlichkeit soll es vorher zu einem Streit gekommen, der Angeklagte dann von anderen Personen hinzugerufen worden sein. Laut Anklage soll er auch tatsächlich erschienen sein – mit einem Messer mit einer Klingenlänge von 19,5 Zentimetern im Gepäck. Damit soll er wild auf den Geschädigten eingestochen haben.
Nur Anklage verlesen
Der Angeklagte soll weit ausgeholt und mit Tötungsvorsatz in Richtung Kopf des Opfers gestochen haben. Im Gericht war bezüglich der Verletzungen die Rede von mehreren, teils zehn Zentimeter langen Schnittwunden an Körper und Kopf. Laut Staatsanwaltschaft soll ein Zeuge den Angeklagten später weggeschubst – und so einen weiteren Stich in Richtung Kopf des Opfers verhindert haben. Beim Prozessauftakt am Dienstag war lediglich die Anklageschrift im Landgericht verlesen worden.
Laut einer Pressemeldung der Polizeidirektion Koblenz war es in der Oktobernacht gegen 2:27 Uhr zu einer Auseinandersetzung zwischen Gästen der Tauffeier in einer Schützenhalle in Boppard, Mühltal, gekommen. Die Streitigkeiten hätten sich teils bis zum Remigius-Platz verlagert. Im Rahmen des Streits zwischen circa 15 Personen sei laut Meldung ein 22-Jähriger aus dem Kreis Mayen-Koblenz durch Schläge und Tritte gegen den Kopf schwer verletzt worden. Zwei weitere Männer sollen Schnittverletzungen durch ein Messer erlitten haben.
