Koblenz
Podzun: Habe private Weinraritäten „zu Spottpreis“ an GBZ-Weinschule verkauft

Koblenz - In der Koblenzer IHK-Affäre hat der bisherige Hauptgeschäftsführer Hans-Jürgen Podzun die Vorwürfe der Untreue zurückgewiesen. In einer Stellungnahme gegenüber der Rhein-Zeitung teilte Podzun mit, dass er „zuversichtlich“ sei, dass weder Untreue noch wirtschaftlicher Schaden für die IHK „gegeben“ seien.

Koblenz – In der Koblenzer IHK-Affäre hat der bisherige Hauptgeschäftsführer Hans-Jürgen Podzun die Vorwürfe der Untreue zurückgewiesen. In einer Stellungnahme gegenüber der Rhein-Zeitung teilte Podzun mit, dass er „zuversichtlich“ sei, dass weder Untreue noch wirtschaftlicher Schaden für die IHK „gegeben“ seien.

So sei die private Nutzung seines Dienst-Pkws ausdrücklich in seinem Dienstvertrag vereinbart. Hinsichtlich des Weinverkaufs aus seinem privaten Keller an die Weinschule, einer Einrichtung des GBZ, seien für „Sommelierseminare“ auch Raritäten benötigt gewesen, die er „auf Wunsch“ der Schule zweimal „zu einem Spottpreis“ zur Verfügung gestellt habe. „Die Weinschule hatte also einen Vorteil, nicht ich“, teilte Podzun mit.

Podzun räumte gegenüber der RZ ein, dass er dem GBZ eine Beratungsrechnung erstellt habe, dabei handele es sich jedoch um eine vom Vorsitzenden des GBZ festgelegte und genehmigte Erfolgsprämie. „Besser wäre wohl die Bezeichnung ,Prämienrechnung’ gewesen“, gestand Podzun ein. Eine Bereicherung liege „auch hier“ nicht vor.

Zu weiteren Vorwürfen der Untreue teilte Podzun mit, dass für Investitionskostenzuschüsse für das GBZ ein Verwendungsnachweis „im Einzelnen“ nicht notwendig sei. Auch seien „keine“ Reisekosten seiner Ehefrau bei der IHK abgerechnet worden. „Die Handhabung bei den Vorbereitungsreisen in das Gastland von Wein im Schloss, bei denen meine Ehefrau ausdrücklich eingeladen war, werden wir mit der Staatsanwaltschaft erörtern“, kündigte Podzun an.

Bei der Vergabe von „großen“ Bauaufträgen haben laut Podzun „in der Regel“ Vergleichsangebote vorgelegen; Ausnahmen seien „begründet und dokumentiert“. Und schließlich hätten an einer persönlichen Geburtstagsfeier „zahlreiche Geschäftskunden“ des GBZ und der IHK teilgenommen. „Die gereichten Weine kamen aus meinem privaten Keller. Die Rechnung des GBZ habe ich bezahlt“, sagte Podzun.

msc/cli

Podzuns Erklärung vom 13. Januar 2011 im Wortlaut

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