Mainz – Die Sperrung der A61 ist gegen 12.35 Uhr in beide Fahrtrichtungen aufgehoben worden.
Die Spitzengeschwindigkeiten der Windböen haben sich spürbar reduziert, meldet die Polizei. Ein Laster war am Freitagmorgen auf der Autobahnbrücke gekippt. Kurz danach wurde ein weiterer Lastwagen auf der Gegenfahrbahn vom Wind in die Mittelleitplanken gedrückt. Ein kleinerer Anhänger wurde von einer Böe angehoben und stürzte auf ein Auto.
Bei den Aufräumarbeiten habe zeitweise die Gefahr bestanden, dass ein Lastwagen von der Brücke stürzt, teilte die Polizei mit. Menschen kamen zunächst nicht zu Schaden.
Im anschließenden Stau kam es zu mehreren kleineren Unfällen mit Sachschaden. Die Staulänge hat in beide Fahrtrichtungen rund vier Kilometer betragen. Die Nebenstrecken waren zeitweise überlastet.
Regionaler Bahnverkehr stand still
Nach mehreren Stunden Zwangspause im regionalen Bahnverkehr in der Pfalz sind die Züge am frühen Freitagnachmittag wieder gerollt. „Alle Sperrungen sind aufgehoben“, sagte ein Bahnsprecher in Frankfurt.
Wegen heftiger Unwetter und Sturms hatte die Deutsche Bahn den Regionalverkehr in der Pfalz vorübergehend eingestellt. Ein Notverkehr mit Bussen ließ sich wegen der teils schlechten Straßenverhältnisse mit umgestürzten Bäumen nicht einrichten. Der Fernverkehr lief die ganze Zeit über weiter. Die Passagiere konnten in den Zügen bleiben und den Sturm dort abwarten.
Straßen im Hunsrück gesperrt
Im Hunsrück wurden nach starkem Regen zahlreiche Straßen überflutet. „Bei uns stehen diverse Land- und Bundesstraßen unter Wasser“, sagte ein Sprecher der Polizei in Birkenfeld. Es gebe bereits mehrere Straßensperrungen. „Die Bäche neben den Straßen laufen einfach über“, sagte er. Die Feuerwehr sei derzeit im Dauereinsatz wegen vollgelaufener Keller und umgestürzter Bäume.
Wegen Schneefalls seien am Morgen Lastwagen zwischen Morbach und Birkenfeld hängengeblieben. „Es ist das volle Programm“, sagte der Sprecher.
Hochwassergefahr am Rhein
Erst zu wenig Wasser, jetzt Hochwassergefahr: Die rheinland-pfälzischen Behörden gaben wegen des Orkantiefs „Joachim“ mit starkem Regen am Freitag eine Hochwasserwarnung für den Rhein, die Mosel und die Nahe heraus. Am Mittelrhein werde der Scheitel in der Nacht zu Montag erwartet.
Vor wenigen Wochen sah es am Rhein noch ganz anders aus: Der niedrige Pegel machte der Schifffahrt zu schaffen. Einige Fähren stellten ihren Betrieb ein. Bei dem Niedrigwasser wurden mehrere Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden – in Koblenz hatten zur Entschärfung einer Fliegerbombe rund 45.000 Menschen ihre Wohnungen verlassen müssen. ax/dpa