Birkenfeld
Nationalpark: Fest soll etabliert werden - US-Generalkonsul zu Besuch

Beim Besuch von Generalkonsul James W. Herman (3. von rechts) durfte ein Abstecher in den Nationalpark natürlich nicht fehlen. Ihn begleiteten dabei Harald Egidi (2. von rechts), Chef des Nationalparkamtes, sowie Hans-Joachim Billert (rechts) und Ulla Kolling (3. von links) vom Freundeskreis. Foto: Reiner Drumm

Reiner Drumm

Birkenfeld. Schon bei der fulminanten Eröffnung des Nationalparks Hunsrück-Hochwald im Mai wurden Stimmen laut, die sich alle Jahre wieder ein Nationalpark-Fest wünschten - natürlich in kleinerem Rahmen. Der inzwischen mehr als 520 Mitglieder starke Freundeskreis hat diesen Gedanken aufgegriffen - und ist damit auch beim neuen amerikanischen Generalkonsul James W. Hermann auf offene Ohren gestoßen.

Von Kurt Knaudt

Der Chef des weltweit größten amerikanischen Konsulats mit Sitz in Frankfurt, zu dem die Bundesländer Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland gehören, bezeichnete das Vorhaben bei seinem Besuch am Dienstag in Birkenfeld als „wunderbare Idee“ und sagte seine Unterstützung zu.

Der passende Anlass dazu: Die US-Bundesbehörde National Park Service, die sich um alle Nationalparks, Naturschutzgebiete und historische Denkmäler in den USA kümmert, wird im kommenden Jahr 100 Jahre alt. Da haben dann auch die Amerikaner Grund zum Feiern. Aber nicht nur sie, sondern auch der Landkreis Birkenfeld, die Verbandsgemeinde Birkenfeld und das Nationalparkamt sollen mit eingebunden werden.

„Wir können das allein gar nicht stemmen“, verdeutlicht Hans-Joachim Billert, der Vorsitzende des Freundeskreises. Ihm schwebt ein Fest in einer der Nationalparkgemeinden vor. Wie sich das Generalkonsulat dabei einbringen kann, soll im November bei einem Treffen in Kaiserslautern geklärt werden. „Vielleicht bringen wir einen Grizzly mit“, witzelte der Generalkonsul. Auch einen möglichen Termin hat Billert schon ins Auge gefasst: Der Fronleichnamstag 2016 fällt auf Donnerstag, 26. Mai. Das wäre fast genau ein Jahr nach dem großen Eröffnungsfest, das nach dem offiziellen Auftakt am Erbeskopf tags drauf an fünf Orten fortgesetzt wurde – mit insgesamt mehr als 20 000 Besuchern.

Vielleicht ist bis dahin auch schon ein anderes Projekt unter Dach und Fach. Der Förderverein hatte bereits die Fühler ausgestreckt, um eine Partnerschaft mit einem US-Nationalpark in die Wege zu leiten. Auch dafür zeigte sich die Delegation mit dem Generalkonsul an der Spitze aufgeschlossen. James W. Herman selbst ist – ähnlich wie Präsident Barack Obama – ein ausgesprochener Nationalpark-Fan. Er verbindet damit besondere Kindheitserinnerungen: Mit seinen Eltern besuchte er einst etliche der inzwischen mehr als 50 amerikanischen Schutzgebiete.

„Wir können uns natürlich nicht mit dem Yellowstone-Nationalpark vergleichen“, meinte der Erste Beigeordnete Klaus Beck, der den im Urlaub weilenden Landrat vertrat, beim Empfang im Festsaal der Kreisverwaltung mit Blick auf den ältesten Nationalpark der Welt, der am 1. März 1872 gegründet wurde. „Wir stehen mit unserem Park noch ganz am Anfang. Aber auch wir leisten einen Beitrag, die Natur für unsere Kinder und Kindeskinder zu erhalten“, betonte Beck.

Harald Egidi, Leiter des Nationalparkamts, zeichnete für den Generalkonsul den Weg bis zur Eröffnung des Nationalparks nach. Und vergaß dabei natürlich auch nicht, auf dessen charakteristische Merkmale und Besonderheiten hinzuweisen: die Buchenwälder, die Wildkatze, den Schwarzstorch und die kulturhistorischen Bezüge zu Römern und Kelten. Begeistert war die Delegation bei den sich anschließenden Abstechern in den noch jungen Nationalpark vom Vorkastell zwischen Börfink und Rinzenberg und mehr noch vom keltischen Ringwall bei Otzenhausen. Zu den möglichen Besuchern gehören auch die in Rheinland-Pfalz stationierten amerikanischen Soldaten. Die Mitarbeiter des Generalkonsuls wiesen darauf hin, wie wichtig es deswegen ist, neben der mehrsprachigen Homepage zukünftig auch Führungen in englischer Sprache anzubieten.

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