Koblenz
Kosten für Evakuierung höher als erwartet

Die Kosten für die Evakuierung werden deutlich höher ausfallen als angenommen.

Annette Hoppen/Albrecht K

Koblenz - Rund drei Wochen nach der Bombenentschärfung in Koblenz steigen die Kosten für die großangelegte Evakuierung. Bei der Stadt gingen bislang Rechnungen von rund 24.000 Euro ein, unter anderem von Schlüsseldiensten und Busunternehmen.

Koblenz – Rund drei Wochen nach der Bombenentschärfung in Koblenz steigen die Kosten für die großangelegte Evakuierung. Bei der Stadt gingen bislang Rechnungen von rund 24.000 Euro ein, unter anderem von Schlüsseldiensten und Busunternehmen. „Wir können zum derzeitigen Zeitpunkt nicht sagen, was noch an Rechnungen dazukommt“, sagte Stadtsprecher Heiko Breitbarth am Freitag. „Das müssen wir jetzt einfach abwarten.“

Kampfmittelräumer hatten am 4. Dezember zwei Weltkriegsbomben und ein Tarnnebelfass in der Stadt unschädlich gemacht. Etwa 45.000 Menschen hatten ihre Häuser verlassen müssen. Ein Gefängnis, zwei Kliniken und sieben Altenheime waren geräumt worden. Rund 2.500 Helfer aus ganz Rheinland-Pfalz waren im Einsatz. Die Aktion war die größte Evakuierung wegen Blindgängern in Deutschland seit dem Zweiten Weltkrieg.

Die Kosten könnten allerdings nach früheren Angaben der Stadt noch um ein Vielfaches steigen: Koblenz hatte die Kosten kurz nach der Evakuierung auf rund 195.000 Euro geschätzt – zuzüglich der Summen, die zum Beispiel Kliniken in Rechnung stellten. Am Freitag war noch offen, wie viel die Evakuierung tatsächlich kosten wird. „Weil man auch trennen muss zwischen den Kosten und dem, was bei der Stadt geltend gemacht wird“, sagte Breitbarth. Das Rechtsamt der Stadt prüfe, wer die Kosten zu tragen habe. Womöglich beantrage Koblenz auch Landesmittel.

Unter anderem kostete die Räumung das Stiftungsklinikum Mittelrhein rund 200.000 Euro, wie der Südwestrundfunk berichtete. Zudem büßte das Krankenhaus rund 800.000 Euro Umsatz ein. „Momentan laufen Gespräche mit der Versicherung“, sagte Sprecherin Jutta Weber. Ob Kosten bei der Stadt geltend gemacht werden, war zunächst nicht bekannt. Beim Wasser- und Schifffahrtsamt Bingen fielen rund 275.000 Euro an, um eine Luftmine im Rhein trockenzulegen. „Das war absehbar, dass das so teuer wird“, sagte Leiter Bernhard Meßmer. Zahlen werde der Bund.

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